Hannover: Kein Ende der Preissteigerung in Sicht
In Hannover sind unter den Metropolregionen im Norden und Osten noch die niedrigsten Immobilienpreise zu finden. Doch die Preisentwicklung folgt auch hier dem bundesweiten Trend: konstant nach oben. Und ein Ende ist nicht in Sicht, erklärt Rainer Wilke, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Hannover: „Das Angebot deckt die Nachfrage nicht – es werden immer höhere Preise aufgerufen und erzielt. Die Kaufkraft in der Region ist groß genug, es ist noch immer viel Kapital im Markt. Hinzu kommt, dass sich zusätzlich zu den hohen Kaufpreisen die Zinsen in den letzten Wochen ganz leicht nach oben bewegt haben. Viele nehmen das zum Anlass, sich jetzt intensiv mit der Immobiliensuche zu beschäftigen, um den Absprung ins Eigenheim zu schaffen.“
Besonders Häuserpreise haben noch einmal Aufwind bekommen und zeigen ein Plus im Preisindex von 11,26 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Index zeigt die tatsächliche Preisentwicklung und berücksichtigt auch Parameter wie Lage und Alter der Immobilie. Der Medianpreis steigt auf 2.516 €/qm – und damit noch einmal um 61 €/qm im Vergleich zum letzten Quartal. Rainer Wilke beobachtet, dass Käufer sich immer mehr Platz wünschen: „Die Nachfrage nach Häusern und mehr Geräumigkeit steigt und auch abgelegenere Stadtteile gewinnen an Attraktivität.“ Die Preisentwicklung bei Wohnungen bremst das jedoch noch längst nicht aus. Hannoveraner Wohnungen erreichen im ersten Quartal 2021 einen Index von 241,15 – der dritthöchste Wert aller von Dr. Klein untersuchten Metropolregionen. Für Rainer Wilke ist eine Trendumkehr erst einmal nicht absehbar: „Ich wage mittlerweile keine Prognose mehr, wann der Preisanstieg ein Ende findet.“
Hamburg: Spitzenreiter bei Wohnungspreisen
Das Thema Stadtflucht ist zwar in Hamburg, wie in vielen anderen Metropolregionen auch, ein großes. Wer aber glaubt, das Phänomen könnte sich entspannend auf die Lage bei Eigentumswohnungen auswirken, liegt falsch. Im ersten Quartal 2021 liegt der Medianpreis für Hamburger Wohnungen bei 5.043 €/qm und damit rund 700 €/qm höher als vor einem Jahr. Der Index zeigt ebenso ein deutliches Plus von 11,86 Prozent – in Hamburg ein neuer Rekord, bei ohnehin schon enorm hohen Immobilienpreisen. Und auch die Steigerung zum Vorquartal fällt mit 4,86 Prozent besonders hoch aus.
Beim Hamburger Häusermarkt hingegen flacht die Dynamik mit 2,21 Prozent Änderung im Index im Vergleich zum letzten Quartal ab. Der Index liegt hier mit 198,63 zumindest noch knapp unter der 200er-Marke – eine Grenze, die in Berlin schon längst überschritten wurde.
Berlin: Höchste Teuerung bei Häusern im Jahresvergleich
Die Hauptstadt legt noch einmal kräftig zu bei ihren Häuserpreisen. Innerhalb eines Jahres zeigt der Index ein Plus von satten 13,81 Prozent und klettert auf 238,56. Der Medianpreis steigt im selben Zeitraum um 382 €/qm – Berliner Hauskäufer zahlen durchschnittlich 3.448 €/qm im ersten Quartal 2021.
Im Quartalsvergleich haben Wohnungen die Nase vorn: Hier zeigt der Index eine Teuerung von 3,96 Prozent – und steigt auf 276,01. Im Schnitt zahlen Wohnungskäufer in Berlin 4.836 €/qm. Aber auch Spitzenpreise von über 13.000 €/qm wurden im ersten Quartal 2021 aufgerufen – und bezahlt.
Dresden: Neue Rekorde bei der Preisrallye
Zwar sind Dresdner Häuserpreise effektiv noch weit vom Hamburger oder gar Berliner Niveau entfernt. Der Index spricht jedoch eine andere Sprache: Dieser liegt für Dresdner Häuser mit 201,19 über dem der Hamburger – Tendenz rasant steigend. Der Preisanstieg in Dresden geht mit großen Schritten voran und zeigt eine Teuerung von 6,03 Prozent im Vergleich zum letzten Quartal. Eine vergleichbare Dynamik gibt es in den von Dr. Klein untersuchten Metropolregionen im Norden und Osten nicht.
Auch bei Eigentumswohnungen zeigen sich signifikante Veränderungen: Der Index klettert auf 194,95 und zeigt damit ein Plus von 4,57 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2020. Der Medianpreis ist innerhalb eines Jahres um circa 400 €/qm gestiegen – bei einer 80-qm-Wohnung macht das einen Unterschied von rund 30.000 Euro.
Über den Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI)
Dr. Klein hat mit dem DTI erstmals einen quartalsweisen, regionalen Immobilienpreisindex auf der Grundlage tatsächlich gezahlter Kaufpreise entwickelt. Monatlich analysiert der Trendindikator die aktuelle Entwicklung der jeweils im Fokus stehenden Region. Der DTI wird auf Basis einer hedonischen Regressionsanalyse erstellt. Ziel dieser Methode ist es, den reinen Preiseffekt pro betrachtete Periode herauszustellen. Zur Ermittlung des Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise werden monatliche Transaktionsdaten der EUROPACE-Plattform errechnet. EUROPACE ist der unabhängige Marktplatz für Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Rund zwanzig Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland werden über diesen Marktplatz finanziert. Der DTI basiert auf etwa 35.000 Transaktionen mit einem Volumen von rund 6 Mrd. Euro pro Monat.
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