Gerade die klassischen Wege der Berufsorientierung, Werkstattcamps in der Bildungsakademie, Schulbesuche der Ausbildungsbotschafter fielen im letzten Jahr über weite Strecken aus. Vor diesem Hintergrund wurden gerade zu Ende des 2. Halbjahrs 2020 vermehrt noch zahlreiche Lehrverhältnisse abgeschlossen.
Bei der Auswertung zur schulischen Vorbildung ist zu beobachten, dass der Anteil der Auszubildenden, die eine Fachhochschulreife oder das Abitur vorweisen können, stetig wächst (14,6%). Es folgen als schulische Vorbildung Realschulabschlüsse (42,7%) und Hauptschulabschlüsse mit 35,8%.
Unter den 2.358 neuen Auszubildenden im letzten Jahr waren 179 Personen aus den Asylzugangsstaaten Afghanistan, Eritrea, Gambia, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia, Syrien. Für Wohlfeil ein deutliches Zeichen, dass die Handwerksbetriebe einen großen Beitrag für die Integration junger Menschen aus den Flüchtlingsländern leistet und damit Fachkräfte für die Zukunft qualifiziert.
Das Handwerk ist nach wie vor eine Männerdomäne: Nur 18,4% (433) der neuen Auszubildenden im Kammerbezirk sind weiblich. Was nicht bedeutet, dass sich nicht auch junge Frauen in den eher technikaffinen Gewerken immer wieder gut beweisen. "Über den Girls Day oder unsere Ausbildungsberater an allen Kammerstandorten motivieren wir Mädchen, auch einen Karriereweg im Handwerk in die Berufswahlentscheidung einzubeziehen", so der Handwerkskammerpräsident.
Die Liste der zahlenmäßig stärksten Berufe wird angeführt von den Kraftfahrzeugmechatronikern, den Anlagenmechanikern, gefolgt von den Elektronikern, Friseuren, Malern und Lackierern.
Im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe machten zum 31.12.2020 insgesamt 5.986 junge Menschen eine Berufsausbildung in 2.476 Betrieben im Handwerk.
Wohlfeil: "Auch, wenn die Herausforderungen für das aktuelle Ausbildungsjahr geblieben sind oder sich sogar verschärft haben – in etwa bei der Durchführung des Unterrichts unter Corona-Bedingungen, der digitalen Vermittlung von Lerninhalten oder in der Sicherstellung von Abschlussprüfungen- müssen wir weiter auf die Qualifikation junger Menschen setzen. Wenn die Pandemie zu Ende ist, wird gerade der Wirt-schaftszweig Handwerk mit nachhaltigen Dienstleistungen gefragt sein. Dafür sind gut qualifizierte Fachkräfte in den Betrieben das A und O."
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