Pandemiebedingte Grenzkontrollen sowie kurzfristige Änderungen der Einreise- und Quarantäne-Verordnungen der europäischen Länder erschweren das Auslandsgeschäft derzeit maßgeblich. Insbesondere Handwerksbetriebe aus den Grenzregionen sind stark von den Einschränkungen betroffen. Welche Corona-Reglungen gerade in welchem Land gelten, ist zum Teil sehr undurchsichtig. Das schlägt sich im Beratungsaufkommen bei Handwerk International Baden-Württemberg, einem Geschäftsbereich der Handwerkskammer Region Stuttgart, nieder: Dieser hat sich 2020 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt und bleibt derzeit weiterhin hoch.

„Viele Betriebe aus dem Handwerk sind von Auslandsaufträgen abhängig und vertraglich zu deren Durchführung verpflichtet. Sie benötigen in der aktuellen Situation dringend Unterstützung, um ihrer Sorgfaltspflicht gegenüber den Kunden und Mitarbeitern gerecht werden zu können“, erklärt Michael Rössler, Teamleiter Beratung bei Handwerk International Baden-Württemberg. Besonders viele Anfragen gehen aufgrund der pandemiebedingten Restriktionen derzeit zu den Themen Einreiseregeln des Ziellandes, Vorschriften bei der Tätigkeit vor Ort sowie Rückkehrbestimmungen nach Baden-Württemberg ein. Die Corona-Krise zeigt, wie stark Handwerksbetriebe bereits international tätig und von offenen Grenzen abhängig sind. „Dies betrifft zum einen viele hochspezialisierte Betriebe mit internationalen Projekten und Zulieferbetriebe mit grenzüberschreitenden Lieferbeziehungen. Zum anderen ist aber insbesondere die große Masse an Handwerksbetrieben betroffen, die von Aufträgen in unseren Nachbarländern abhängig ist oder ausländische Mitarbeiter und Subunternehmer einsetzt“, so Rössler.

Die Abwicklung von Auslandsaufträgen beschäftige nicht nur große Betriebe. Gerade kleinere Unternehmen benötigen mehr Unterstützung, je komplexer und fluktuierender die Rahmenbedingen werden. „Aufgrund der unübersichtlichen Lage zu den Einreisebestimmungen im europäischen Ausland war es für mich kaum mehr möglich, selbstständig verlässliche Informationen zu erlangen. Diese waren aber essentiell notwendig, um weiterhin meine Kunden bedienen zu können“, erklärt Servicetechniker Steve Zunker, Soloselbstständiger aus Schwieberdingen. In Beratungsterminen mit den Außenwirtschaftsexperten von Handwerk International Baden-Württemberg konnten die noch unklaren Themen und Fragestellungen dann beantwortet werden.

Eine Entspannung der Lage ist für Zunker im Moment noch nicht in Sicht. Zu seinen Auslandsaufträgen wird er auch weiterhin Unterstützung benötigen. „Ich bin nach wie vor auf Beratung angewiesen, um europäische Kunden bedienen zu können. Noch immer sind die Verhältnisse und Vorschriften unklar. Situationen, die zu einer Quarantäne führen, müssen unbedingt vermieden werden. Diese würden entweder hohe Kosten für den Kunden oder einen Leerlauf für mich bedeuten,“ so der Servicetechniker.

Handwerk International berät Handwerksbetriebe aus Baden-Württemberg zur Markterschließung und Auftragsabwicklung im Ausland – auch unter Corona-Bedingungen. Nähere Informationen zu den Beratungsangeboten gibt es online unter www.handwerk-international.de/beratung.

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