Was macht der Wechselrichter einer Photovoltaikanlage?
Der Wechselrichter oder auch Umrichter genannt ist das Herzstück jeder Solaranlage, denn ohne ihn können wir den eigens produzierten Strom nicht nutzen. Der Strom den die Solarmodule produzieren kommt in Gleichstrom (DC) vom Dach. Unsere Stromverbraucher benötigen aber Wechselstrom (AC) aus der Steckdose. Der Unterschied ist einfach: Gleichstrom fließt nur in eine Richtung und kommt von den Solarmodulen vom Dach runter (DC-Strom). Wechselstrom fließt in zwei Richtungen, also im Hausstromkreis und kommt aus der Steckdose (AC-Strom). Wenn nun also DC-Strom von den Modulen produziert wird und wir AC-Strom benötigen, muss der Strom erst „gewechselt“ werden, und genau das macht der Wechselrichter.
Was bedeutet 1-phasig oder 3-phasig bei einem Photovoltaik Wechselrichter?
So nachdem wir nun wissen, was ein Wechselrichter macht, müssen wir noch unterscheiden, denn es gibt 1-phasige Wechselrichter und 3-phasige Wechselrichter. Die Basics hierzu: Jedes Haus besitzt drei Phasen, einfach gesagt drei Stromleitungen oder auch Stromkreise genannt. Das heißt, dass zum Beispiel die Küche und die Steckdosen dort auf Phase 1 „hängen“, das Wohnzimmer und Schlafzimmer und die Steckdosen auf Phase 2 und der Flur und das Bad auf Phase 3. Wenn man nun einen 1-phasigen Wechselrichter verbaut, speist dieser seinen erzeugten Strom nur auf einer Phase ein, und zwar auf der auf die er geklemmt wird (in Deutschland darf nur mit einer maximalen AC-Leistung von 4,6 kW auf einer Phase eingespeist werden). Ein 3-phasiger Wechselrichter speist seine produzierte Leistung auf alle drei Phasen gleich verteilt ein.
Was bedeutet jetzt eine 1-phasige Einspeisung?
Wenn Sie eine Photovoltaikanlage mit einem 1-phasigen Wechselrichter haben bedeutet das, dass theoretisch nur die Verbraucher mit dem erzeugten Strom versorgt werden, die auf der selben Phase, dem selben Stromkreis hängen. In dem obigen Beispiel würden dann nur der selben Phase hängen. In dem obigen Beispiel würde das bedeuten, dass nur die Geräte in der Küche mit dem selbsterzeugten Strom versorgt werden. Die Waschmaschine im Bad jedoch nicht. Da der Strom nicht einfach zwischen den Stromkreisen hin und her geschickt werden kann, würde das heißen, alles von dem selbst erzeugten Strom, was auf der Phase 1 nicht verbraucht wird, ins Netz abgegeben wird und man dafür seine mit dem Netzbetreiber vereinbarte Vergütung pro Kilowattstunde erhalten würde. Für den Strom, den die Waschmaschine auf Phase 3 zur selben Zeit benötigt kaufen Sie dann wieder teuer Strom aus dem Netz.
Wie beeinflusst der saldierende Zähler die Phasen?
So ist also die Theorie, aber genau hier kommt der saldierende Zähler ins Spiel. Denn der sorgt dafür, dass der eingespeiste Strom auf der Phase 1 mit den anderen Verbräuchern auf den anderen beiden Phasen verrechnet wird. Somit versorgen Sie auch die Waschmaschine mit dem eigens produzierten Strom, obwohl sie physikalisch auf einer anderen Phase hängt und Sie geben wirklich nur den überschüssigen Strom minus den Stromverbrauch auf allen drei Phasen ins Netz ab. Das Gleiche gilt übrigens auch für 3-phasige Wechselrichter, denn auch hier kann der Stromverbrauch auf den Phasen unterschiedlich hoch sein im Gegenzug zu dem vom Wechselrichter eingespeisten und verteilten Strom. Dennoch wird der auf einer Phase „überschüssige Strom“ mit dem „fehlenden“ auf den anderen Phasen verrechnet und wieder nur der wirklich überschüssig selbstproduzierte Strom ins Netz verkauft. Oben sehen Sie noch ein gutes Schema des Wechselrichterherstellers SolarEdge zur Verteilung und Saldierung bei einem 3-phasigen Wechselrichter. Hier hängt zum Beispiel noch ein 1-phasiger Speicher auf einer Phase, der ebenso einen Verbraucher darstellt, wie eine Waschmaschine oder ein Kühlschrank.
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