Die Unternehmen hätten bereits im vorigen Herbst überdurchschnittlich viele Ausbildungsstellen nicht besetzen können. Umgekehrt seien auch jetzt noch viele Schülerinnen und Schüler auf der Suche nach dem passenden Ausbildungsplatz. Ein zentraler Grund für dieses Ungleichgewicht auf dem Ausbildungsmarkt sei, dass seit Monaten keine schulischen Programme zur beruflichen Orientierung stattfänden. „Die „Corona-Lücke“ bei der Berufs- und Studienorientierung darf nicht noch größer werden, als sie jetzt schon ist“, fordert Fickinger. „Seit Monaten sind die Bildungsministerien kaum in der Lage, durchdachte und planungssichere Konzepte für guten Onlineunterricht inklusive beruflicher Orientierung vorzulegen. Hier versagt die Politik und lässt Schüler und Eltern im Stich“, moniert der Arbeitgebervertreter. Die Unternehmen dagegen hätten in den zurückliegenden Monaten viele neue digitale Formate wie Online-Messen, digitale betriebliche Infotage und Tools für digitale Berufsorientierung geschaffen und genutzt. „Das zeigt: Wo ein Wille ist, findet sich auch ein Weg.“ Wichtig sei, dass jetzt auch Politik und Schulen ihre Hausaufgaben machten, denn ohne Beratung und Begleitung bei der Ausbildungsplatzsuche im Unterricht könnten die digitalen Angebote der Unternehmen nicht richtig greifen.
Die Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD vertreten 670 Unternehmen mit zusammen 170.000 Beschäftigten in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und im nordwestlichen Niedersachsen.
Schwerpunktbranche ist die Metall- und Elektroindustrie. Dazu gehören Maschinen- und Schiffbauer, Firmen aus Luftfahrt- und Automobilindustrie, Stahlproduzenten genauso wie Spezialisten aus Medizin- und Elektrotechnik. Mit allein 140.000 Beschäftigten bildet diese Industrie das Herz der norddeutschen Wirtschaft.
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