– Umsatzerlöse: EUR 25,80 Mio. (i. V. EUR 32,33 Mio.)
– Betriebsergebnis (EBIT): EUR -2,69 Mio. (i. V. EUR 2,44 Mio.)
– Konzern-Jahresergebnis: EUR -2,19 Mio. (i. V. EUR 1,92 Mio.)
– Liquide Mittel: EUR 11,78 Mio. (i. V. EUR 2,28 Mio.)
– Auftragsbestand: EUR 33,5 Mio. (i. V. EUR 36,6 Mio.)
Zu Beginn des Geschäftsjahres waren die Aussichten sowohl für die Weltwirtschaft als auch für den LS telcom Konzern noch durchweg positiv. Die CoronaPandemie hat die Situation jedoch ab Ende Januar 2020 signifikant verändert und sukzessive weltweit zu drastischen Einschnitten geführt, die auch die Geschäftstätigkeit der stark exportorientierten Firmengruppe belastet hat. Reiserestriktionen und Quarantäneauflagen beinträchtigen sowohl den Vertrieb wie auch die Abwicklung von bestehenden Projekten und verzögern die Realisierung von Umsatzerlösen und den Abschluss neuer Verträge.
Erfreulich ist, dass sämtliche LS telcom-Dienstleistungen und -Systemprodukte, wie Enterprise-Systemlösungen für das Spektrum-Management oder auch integrierte Funküberwachungs-Messsysteme, bei Kunden gefragt sind. Der Konzern hat kreative Lösungen für neue Servicewege entwickelt, die er als zukunftsweisend nicht nur für derzeitige Pandemiesituationen ansieht. Die Firmengruppe ist dadurch besser und krisenresistenter geworden.
LS telcom erhielt während der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres in mehreren größeren Ausschreibungen den Zuschlag und ging damit als Gewinner aus Vergabeverfahren für Frequenzverwaltungs- und -überwachungssysteme hervor. Durch die pandemiegegebenen Beschränkungen ziehen sich die Vertragsverhandlungen und -abschlüsse allerdings ungewöhnlich lange hin.
Aufgrund der oben beschriebenen Begleitumstände konnte der LS telcom Konzern seine zu Beginn des Geschäftsjahres 2019/2020 gesetzten Ziele nicht erreichen. Der Konzern erwirtschaftete Umsatzerlöse von EUR 25,80 Mio. und damit ein Betriebsergebnis (EBIT) von EUR -2,69 Mio. Hierbei schlugen Währungsverluste in Höhe von EUR 1,3 Mio. und Wertberichtigungen von EUR 0,3 Mio. zu Buche, welche so nicht in der ursprünglichen Geschäftsplanung antizipiert werden konnten. Das Konzern-Jahresergebnis (nach Minderheitenanteilen) beträgt EUR -2,19 Mio. gegenüber EUR 1,92 Mio. im Vorjahr.
Mit den weltweit nach wie vor bestehenden Beschränkungen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie bleibt die Planung für das laufende Geschäftsjahr mit Unsicherheit behaftet. Gleichwohl geht der Vorstand für das Geschäftsjahr 2020/2021 unter der Annahme, dass die Pandemie weltweit beherrschbarer wird und damit entsprechende Lockerungen der bisherigen Restriktionen spätestens ab der zweiten Geschäftsjahreshälfte einhergehen, von einer deutlichen Erholung des Konzerngeschäfts und einem profitablem Geschäftsverlauf aus. Das Management des Konzerns rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2020/2021 mit einem Umsatz von EUR 33,4 Mio. und einem Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) von EUR 2,1 Mio.; im darauffolgenden Geschäftsjahr wird eine Umsatzsteigerung auf EUR 35,5 Mio. mit einem geplanten Konzern-EBIT von EUR 3,0 Mio. erwartet.
Untermauert werden diese Annahmen durch den derzeit im Konzern gesicherten Auftragsbestand von EUR 33,5 Mio. (i. V. EUR 36,6 Mio.) und die in Kürze erwarteten Neubeauftragungen. Der hier verzeichnete Rückgang des Auftragsbestands im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen durch das Abarbeiten mehrjähriger Service- und Wartungsverträge um ein Jahr begründet, wobei diese Verträge nach ihrer Vertragsdauer mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wieder verlängert werden. Insofern ist dieser Rückgang nicht negativ zu bewerten.
Wiederkehrendes Geschäft (bspw. Wartungsverträge) mit kontinuierlich steigendem Volumen sichern mittlerweile jährlich über EUR 12,4 Mio. Umsatzerlöse für die LS telcom Firmengruppe. Der vertraglich gesicherte Auftragsbestand wird bei planmäßiger Abarbeitung für das laufende Geschäftsjahr 2020/2021 Umsatzerlöse in Höhe von EUR 22,4 Mio. (i. V. EUR 22,2 Mio.) beisteuern. In den hier insgesamt und auf 12-Monatssicht angegebenen Umsatzerwartungen sind keine Umsatzerlöse aus Vertragsvermögenswerten enthalten.
Die derzeitigen Potenziale und Chancen zur künftigen Geschäftsentwicklung der LS telcom Firmengruppe werden von den Themen Umnutzung von Frequenzspektrum für die Breitbandversorgung, systemrelevante Funknetze für Sicherheitsbehörden, Betreiber kritischer Infrastrukturen und Energiewirtschaft, Funklösungen für das Internet der Dinge und Smart Cities, Automotive-Anwendungen und komplexe Kommunikationsanwendungen für die Industrie 4.0 mit all ihren Vertikalmärkten bestimmt. Der bevorstehende Ausbau der 5G-Netze und insbesondere die für die Privatwirtschaft vorgesehenen lokalen Campus-Lizenzen dürften der Digitalisierung branchenübergreifend künftig weiteren Vorschub leisten und LS telcom zusätzliches dauerhaftes Geschäft in verschiedenen Vertikalmärkten sichern.
Mit diesen Aussichten ist der Vorstand in Bezug auf die mittel- und langfristigen Perspektiven und Geschäftschancen des Konzerns durchaus zuversichtlich gestimmt.
Der LS telcom Konzern ist ein international führendes Software- und Dienstleistungsunternehmen im Bereich Telekommunikation und Spektrum-Management. Als Anbieter von integrierten Software- und Messtechnik-Systemlösungen und kompetenter Berater arbeitet LS telcom hauptsächlich für Regulierungsbehörden und Funknetzbetreiber. Für die rund 235 Mitarbeiter gehören damit Umstellungen auf digitalen Polizeifunk oder landesweite Neuplanungen zur Einführung des digitalen Fernsehens gleichermaßen zum Geschäft. Das 1992 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz im badischen Lichtenau. Weltweit ist es mit Tochtergesellschaften in Kanada, Südafrika, Frankreich, USA, Australien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie mit Büros in Ungarn, China und im Oman präsent. Seit 2001 ist LS telcom als Aktiengesellschaft an den deutschen Wertpapierbörsen notiert. Noch heute stehen dem Konzern die Gründer vor.
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