Die Coronakrise hat tiefe Spuren auf dem saarländischen Ausbildungsmarkt hinterlassen. Zuletzt hat sich die Lage aber deutlich verbessert. Insgesamt haben die IHK-zugehörigen Unternehmen in diesem Jahr 3.521 Ausbildungsverträge neu eingetragen, das sind 670 Verträge oder 15,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Zur Jahresmitte betrug das Minus noch rund 30 Prozent.

Der Rückgang an Ausbildungsverträgen ist weniger auf ein geringeres Lehrstellenangebot als auf eine merklich geringere Zahl an interessierten Bewerbern zurückzuführen: „Viele Jugendliche haben sich angesichts der Unsicherheiten über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in bestimmten Branchen statt für eine duale Ausbildung für eine verlängerte schulische Bildung entschieden. Besonders stark ausgewirkt hat sich das in der Hotellerie und Gastronomie sowie im Kultur- und Veranstaltungsbereich, die deutlich weniger Bewerber als im vergangenen Jahr verzeichnen. Eine Rolle hat dabei auch gespielt, dass wir mit unseren Ausbildungsberatern im Frühjahr wegen der Schulschließungen keine Berufsorientierung anbieten konnten“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen.

Dass viele Ausbildungsstellen unbesetzt blieben, unterstreichen die Daten der Arbeitsagentur. Danach konnten in diesem Jahr 513 Stellen (Vorjahr: 638) nicht vergeben werden. Diesen stehen 121 Lehrstellenbewerber gegenüber, die keine Stelle fanden. Das bedeutet: Auf jeden unversorgten Bewerber kommen rechnerisch mehr als vier offene Ausbildungsstellen.

Aus Sicht der IHK sollte im kommenden Jahr frühzeitig eine leistungsfähige Berufsorientierung für die Abgangs- und Übergangsklassen der allgemeinbildenden Schulen sichergestellt werden. Klingen: „Gerade in diesen unsicheren Zeiten müssen die Jugendlichen ihre Chancen für den eigenen Berufs- und Karriereweg genau kennen – insbesondere auch die hervorragenden Perspektiven, die eine duale Ausbildung nach wie vor bietet.“

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