Grundsätzliches zur Outdoorkleidung
Funktionskleidung soll warm, robust, atmungsaktiv und wasserabweisend sein. Je nach Kleidungsstück, Typ und Wetter sind dabei unterschiedliche Fasern empfehlenswert: Während Wolle sehr gut wärmt, ist Baumwolle angenehmer auf der Haut. Synthetische Fasern trocknen schneller, und sind langlebiger. Der Experte von TÜV SÜD empfiehlt Wanderern das „Zwiebelprinzip“: „Die Kleidung sollte aus mehreren, möglichst luftdurchlässigen Schichten bestehen. Die Luft zwischen den Schichten isoliert und je nach Bedarf können Schichten abgelegt oder wieder angezogen werden. So wird das Körperklima stets optimal reguliert.“ Direkt am Körper bevorzugen viele Outdoorfans Funktionskleidung aus synthetischen Fasern, da diese Feuchtigkeit – anders als Baumwolle – nicht aufsaugt, sondern direkt nach außen abgibt. Dadurch bleibt die Haut trocken beziehungsweise trocknet schneller. Grundsätzlich gilt: Je glatter die Faser, desto schneller leitet sie die Feuchtigkeit nach außen.
Augen auf beim Kauf – Schadstoffe vermeiden
Besonders beim Kauf von Outdoor-Oberbekleidung sollten Verbraucher auf Schadstoffe achten. Problematisch sind hier vor allem langlebige Chemikalien der Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen, kurz PFA bzw. PFC (per- und polyfluorierte Chemikalien). Diese werden beispielsweise für Outdoorjacken verwendet, weil sie fett-, wasser- und schmutzabweisend sind. Was eigentlich wie ein Vorteil klingt, ist aber gesundheitsgefährdend: Die Chemikalien reichern sich im Blut an. 21 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren haben in Deutschland zu hohe PFA-Werte im Blut, wie die repräsentative Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, GerES V ergab (Quelle: https://bit.ly/32S8VLJ). Eine gesundheitliche Schädigung ist damit nicht auszuschließen – an einer EU-weiten Beschränkung dazu wird derzeit gearbeitet. „Um als Kunde herauszufinden, ob eine Marke auf diese Chemikalien verzichtet, hilft manchmal ein Blick auf die jeweilige Internetseite. Im Geschäft gibt das Artikeletikett eventuell Aufschluss: Findet sich darauf der Hinweis `Fluorocarbon Free DWR´, ist die Textilie PFC-frei“, erläutert Matthias Rosenthal.
Schadstofftests
Der Aspekt der Schadstofffreiheit von Textilien generell und von behandelten Outdoorstoffen im Besonderen nimmt auch bei den Prüfungen von TÜV SÜD viel Raum ein. Bestimmte Farbstoffe, Weichmacher und andere Ausrüstungschemikalien stellen ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar und dürfen daher gar nicht oder nur bis zu einem gesetzlichen Grenzwert enthalten sein. TÜV SÜD prüft die Materialien und Produkte auf die Verwendung von Chemikalien und Substanzen.
Materialtests auf Belastung und Funktion
Neben den Schadstofftests prüfen die Experten der TÜV SÜD natürlich auch, ob die Funktionstextilien halten, was sie versprechen: beispielsweise Atmungsaktivität und Trocknungseigenschaften. Diese Merkmale werden von kompetenten Fachleuten nach den entsprechenden Normen geprüft, durch mechanische Prüfungen und Prüfungen auf Gebrauchstauglichkeit. Auch Dauertests sind Teil der Untersuchung. Die Prüfungen erfolgen gemäß den international gültigen Standards.
Weitere Informationen gibt es unter https://www.tuvsud.com/de-de/branchen/konsumgueter-und-handel/textilien-und-bekleidung/funktionelle-kleidung
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