Alle acht Sekunden veröffentlichen Cyberkriminelle eine Android-App mit Schadsoftware. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung von G DATA CyberDefense. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 ein Anstieg um über zehn Prozent. Besonders im Fokus standen gefälschte Corona-Tracker und Dropper.

Auch in der Corona-Krise haben kriminelle Hacker Smartphones attackiert und versucht, Schadsoftware auf den Geräten zu installieren. Aktuelle Zahlen von G DATA CyberDefense zeigen, dass alle acht Sekunden eine neue Android-App veröffentlicht wird, die Schadsoftware enthält. Eine Masche dabei: Gefälschte Corona-Tracker. Aber verborgen hinter der praktischen Übersicht mit Infektionszahlen in Echtzeit laden sich Nutzer Adware oder im schlimmsten Fall sogar Ransomware auf ihr mobiles Gerät.

"Das Smartphone hat in der Pandemie noch einmal mehr an Bedeutung als digitaler Helfer im Alltag gewonnen. So haben mehr Menschen die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens mit dem Smartphone genutzt. Das Smartphone ist zugleich berufliche Kommunikationszentrale, Verbindung zu Freunden und Verwandten und auch Bezahl-Terminal. Guter Schutz ist also immens wichtig", sagt Tim Berghoff, Security Evangelist bei G DATA CyberDefense.

Mehr als zwei Millionen Android-Apps mit Malware und damit durchschnittlich mehr als 11.000 Apps pro Tag konnten die Mobile-Security-Spezialisten von G DATA in den ersten sechs Monaten des Jahres identifizieren. Auch bei mobiler Schadsoftware setzen Cyberkriminelle vermehrt auf sogenannte Dropper. Dahinter verbirgt sich eine Installations-Datei für eine Android-App. Erst im zweiten Schritt wird ein bösartiges „Android Package“ nachgeladen und installiert. So schützen Angreifer den Schadcode vor der Erkennung. Denn dieser ist in der Regel sehr aufwändig herzustellen und somit teuer. Ein weiterer Vorteil: Die schädlichen Apps lassen sich gezielt auf unterschiedliche Zielgruppen abstimmen, etwa als Spiel oder als App für Fotobearbeitung. Gerade Kinder sind hier besonders gefährdet, wie Sicherheitsexperten schon mehrfach gezeigt haben. Unter anderem war auch die mobile Fortnite-Version davon betroffen. Die Schad-Komponente bleibt gleich, nur die Hülle ändert sich. Verbreitet werden diese Apps ganz legal über App-Stores. Auch im Play Store von Google haben Sicherheitsexperten gefährliche Apps identifiziert, obwohl dieser oft als die sicherste Alternative gilt

Billig und gefährlich

Weiterhin problematisch bleiben Billig-Smartphones. Denn die vermeintlichen Schnäppchen erfreuen sich bei bestimmten Zielgruppen wie Grundschulkindern oder der Großeltern-Generation als Einsteigergerät großer Beliebtheit. Das Problem daran: Immer wieder gelangen Smartphones in den Handel, auf denen bereits schädliche Apps vorinstalliert oder das Betriebssystem manipuliert wurde. Schon direkt nach der Inbetriebnahme führen sie ein Eigenleben: Sie installieren über Nacht Apps oder versenden SMS. Dabei ist es nicht immer der Hersteller, der Schadsoftware auf dem Smartphone installiert. Während des Versands oder beim Zwischenhändler nutzen Kriminelle die Gelegenheit, um die Geräte zu manipulieren. Das Problem: Die Malware ist häufig tief in die Firmware integriert. Diese zu entfernen ist aufwändig und komplex – ohne Fachwissen geht das nicht: Wer sich nicht zutraut, eine neue Firmware direkt vom Hersteller händisch auf das Gerät einzuspielen, sollte sich lieber ein neues Gerät kaufen. Das alte Gerät sollte man fachgerecht entsorgen und vorher zurücksetzen.

Ein sicheres Zeichen für ein Smartphone mit Malware ist ein hoher Akkuverbrauch, um im Hintergrund Aktionen auszuführen, mit denen Kriminelle Geld verdienen. „Ein weiteres Kennzeichen ist etwa, dass sich die Banking-App nicht installieren lässt“, sagt Stefan Decker, Mobile Researcher bei G DATA CyberDefense. „Ein aktueller Virenscanner gehört zur Grundausstattung für jedes Handy. Er bewahrt die Nutzer vor unliebsamen Überraschungen durch schädliche Apps.“

Die Gefahren für Smartphones werden weiterhin zunehmen. Denn mobile Geräte sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und übernehmen viele Funktionen in unserem Leben. Dabei vertrauen Nutzer den digitalen Helfern viele persönliche Daten an, die einen besonderen Schutz bedürfen. Ein besonnener Umgang mit den Daten gehört definitiv dazu sowie ein sorgfältiger Umgang mit den Passwörtern für die Apps auf dem Gerät.

Über die G DATA CyberDefense AG

Mit umfassenden Cyber-Defense-Dienstleistungen macht der deutsche Erfinder des AntiVirus Unternehmen verteidigungsfähig gegen Cybercrime. Mehr als 500 Mitarbeiter sorgen für die digitale Sicherheit von Unternehmen und Anwendern. "Made in Germany": Mit über 30 Jahren Expertise in Malwareanalyse betreibt G DATA Forschung und Softwareentwicklung ausschließlich in Deutschland. Höchste Ansprüche an den Datenschutz sind oberstes Gebot. Bereits 2011 hat G DATA mit dem Vertrauenssiegel "IT Security Made in Germany" des TeleTrust e.V. eine "No-Backdoor"-Garantie abgegeben.

G DATA bietet ein umfassendes Portfolio von AntiVirus und Endpoint Protection über Penetrationstests und Incident Response bis zu forensischen Analysen, Security-Status-Checks und Cyber-Awareness-Trainings, um Unternehmen wirksam zu verteidigen. Neue Technologien wie DeepRay schützen mit Künstlicher Intelligenz vor Malware.

Service und Support gehören zum mit Ökostrom betriebenen G DATA Campus in Bochum, wie das Trojan Horse Café und das Bistro.

G DATA Lösungen sind in 90 Ländern erhältlich und wurden vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit einem Doppelsieg beim PUR-Award für Malware Protection und E-Mail-Security.

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