Insgesamt bewerten derzeit 21 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 54 Prozent mit befriedigend und 25 Prozent mit schlecht. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen aus der Medizintechnik, dem Ernährungsgewerbe, der Elektroindustrie, dem Stahlbau sowie der Bauwirtschaft. Bei den Gießereien sowie in den Kernbranchen der Saarwirtschaft – der Stahlindustrie, dem Fahrzeugbau und dem Maschinenbau – ist die Lage dagegen weiterhin angespannt. Über alle Branchen gerechnet ist der Umsatz der Saarindustrie in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 23,5 Prozent und damit um 3,7 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen (Bund: -13,3 Prozent). Der Auslandsumsatz des Verarbeitenden Gewerbes büßte sogar 24,9 Prozent (Bund: -15,9 Prozent) ein.
Deutlich besser ist hingegen die Stimmung in weiten Teilen des Dienstleistungssektors. Insgesamt berichten 86 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Lebhafte Geschäfte vermelden die IT-Branche und die Versicherungswirtschaft. Im Handel, bei Banken, unternehmensnahen Dienstleistern und im Verkehrsgewerbe ist die Lage überwiegend befriedigend. Ein Großteil der Tourismus-, Veranstaltungs- und Freizeitwirtschaft befindet sich dagegen infolge behördlicher Anordnungen weiter in einer äußerst schwierigen Situation.
Vorsichtiger Optimismus
Die Unternehmen gehen mit vorsichtigem Optimismus in das kommende Winterhalbjahr. Insgesamt rechnen 13 Prozent mit besseren, 73 Prozent mit gleichbleibenden und 14 Prozent mit schlechteren Geschäften. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen aus der Elektroindustrie, vom Maschinenbau, der Medizintechnik und aus der IT-Branche. Im Fahrzeugbau sind die Aussichten angesichts der anhaltenden Absatzschwäche und der ambitionierten Klimaschutzziele eher verhalten. Über alle Industriebranchen hinweg lagen die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe in den ersten sieben Monaten mit minus 24,5 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert (Bund: -14,9 Prozent). „Angesichts der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie steigt gegenwärtig wieder die Unsicherheit bei Unternehmen und Verbrauchern. In solch einer Situation darf es deshalb keine zusätzlichen Belastungen durch Steuern, Abgaben und noch mehr Bürokratie geben. Im Gegenteil: Die Wirtschaft braucht jetzt ein Belastungsmoratorium“, so Klingen.
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