Vor knapp zwei Wochen wurde in Brandenburg nahe der deutsch-polnischen Grenze der erste amtliche Verdachtsfall von Afrikanischer Schweinepest bestätigt. Schon bald könnte die derzeit von Behörden und Verbänden betriebene Risikokommunikation zur Krisenkommuniktion werden. Genau in diesem Bereich wird am Institut für Medien und Kommunikationswissenschaft der Technischen Universität Ilmenau geforscht.

In ihrer Abschlussarbeit zur Kommunikation im Rahmen der Afrikanischen Schweinepest untersuchte die Master-Studentin Kimberly Albeño im Studiengang "Media and Communication Science" bis April dieses Jahres die Risiko-kommunikation deutscher Behörden, Veterinäre und anderer Akteure auf Bundes- und Landesebene. Die Masterarbeit will Bewusstsein dafür schaffen, wie die Kommunikation wichtiger Vorsorgemaßnahmen die Biosicherheit erhöhen kann, um so die Ausbreitung des für Menschen ungefährlichen Schweinepestvirus‘ eindämmen oder in Zukunft gar verhindern zu können.

Die Arbeit "Strategische Risikokommunikation über die Afrikanische Schweinepest in Deutschland" von Kimberly Albeño gibt Einblicke in die Kommunikation der zuständigen Institutionen mit wichtigen Zielgruppen, die von Afrikanischer Schweinepest potenziell betroffen sein können, etwa Bauern, Vertreter der Fleischindustrie, Transportunternehmen und Jäger.

Die Ergebnisse haben unter anderem gezeigt, dass Risikokommunikation zur Afrikanischen Schweinepest hauptsächlich als Pull-Kommunikation verstanden wird, das heißt, die Betroffenen sollen selbst gezielt nach Informationen suchen statt direkt von Behörden angesprochen zu werden. Auch spielt die Erläuterung der persönlichen Betroffenheit eine eher untergeordnete Rolle. Viele der Kommunikatoren verfügen über keine einschlägige Kommunikationsexpertise.

Die Arbeit wurde im Rahmen einer langjährigen Kooperation der TU Ilmenau mit der University of Central Florida auf deutscher Seite von Prof. Martin Löffelholz, Leiter des Fachgebiets Medienwissenschaft, betreut. Themen dieser Art gehören zum zentralen Forschungsgegenstand der Internationalen Forschungsgruppe Krisenkommunikation am Institut für Medien und Kommunikationswissenschaft.

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