- Gesamtkonzernleistung liegt mit 725,0 Mio. EUR um 12,8 % unter Vorjahr
- EBIT mit 6,5 Mio. EUR deutlich unter Vorjahr von 35,3 Mio. EUR; Ergebnis nach Steuern mit -16,0 Mio. EUR negativ (Vorjahr: -0,4 Mio. EUR)
- Auftragsbestand steigt mit 25,1 % auf 1.275,7 Mio. EUR gegenüber Vorjahr deutlich an
- Konkrete Prognose für das Geschäftsjahr 2020 weiterhin nicht möglich
Die BAUER Gruppe verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 einen Rückgang der Gesamtkonzernleistung gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 12,8 % von 831,6 Mio. EUR auf 725,0 Mio. EUR. Die Umsatzerlöse haben sich um 13,0 % auf 648,5 Mio. EUR verringert und das EBIT lag mit 6,5 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahr von 35,3 Mio. EUR. Das Ergebnis nach Steuern des Konzerns war deutlich negativ und betrug -16,0 Mio. EUR (Vorjahr: -0,4 Mio. EUR).
„Die Folgen der Corona-Pandemie haben bei uns zu einem deutlichen Leistungsund Ergebnisrückgang geführt“, so Michael Stomberg, Vorstandsvorsitzender der BAUER AG. „Unsere Maschinenkunden investieren deutlich zurückhaltender. Außerdem erschweren die verschiedenen landesspezifischen Bestimmungen sowie die weltweiten Reisebeschränkungen die Projektabwicklung im Baugeschäft.
Der Auftragsbestand im Konzern ist gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 25,1 % sehr deutlich gestiegen und hat sich auch gegenüber dem Jahresende 2019 um 24,1 % auf 1.275,7 Mio. EUR erhöht.
Geschäftssegmente
Mit seinen drei Segmenten Bau, Maschinen und Resources und dem breit diversifizierten Geschäftsmodell ist der Konzern mit mehr als 110 Tochterunternehmen in rund 70 Ländern der Welt tätig.
Die Gesamtkonzernleistung im Segment Bau lag mit 321,5 Mio. EUR leicht unter dem Vorjahr von 323,0 Mio. EUR. Das EBIT hat sich gegenüber der Vorjahresperiode von 4,5 Mio. EUR auf -1,7 Mio. EUR deutlich verringert. Das Ergebnis nach Steuern lag mit -11,2 Mio. EUR leicht unter dem Vorjahr von -10,0 Mio. EUR. Hier spiegeln sich vor allem die Auswirkungen der Corona-Pandemie wieder, aber auch Zinssicherungsgeschäfte hatten aufgrund der entsprechenden Entwicklung der Marktzinsen einen negativen Einfluss. Ein positiver Ergebnisbeitrag, der aus der Entkonsolidierung einer Tochterfirma entstanden ist, wirkte etwas entgegen. Der Auftragsbestand ist im Segment Bau um 61,5 % von 509,0 Mio. EUR im Vorjahr auf 822,0 Mio. EUR erheblich angestiegen. Hauptgrund hierfür war im wesentlich ein sehr großer Auftrag in Europa, den Bauer im zweiten Quartal erhalten hatte.
Die Gesamtkonzernleistung im Segment Maschinen fiel im ersten Halbjahr gegenüber Vorjahr deutlich um 22,0 % von 380,8 Mio. EUR auf 296,9 Mio. EUR, die Umsatzerlöse um 26,9 % von 305,0 Mio. EUR auf 223,1 Mio. EUR. Das EBIT ist gegenüber dem Vorjahr von 31,2 Mio. EUR auf 6,1 Mio. EUR erheblich zurückgegangen. Das Ergebnis nach Steuern reduzierte sich von 14,3 Mio. EUR auf -3,8 Mio. EUR. Der Auftragsbestand ist um 14,1 % von 146,8 Mio. EUR im Vorjahr auf 126,1 Mio. EUR gefallen, ebenso der Auftragseingang um 16,7 % von 377,7 Mio. EUR auf 314,8 Mio. EUR.
Im Segment Resources lag die Gesamtkonzernleistung nach dem ersten Halbjahr mit 142,5 Mio. EUR um 9,8 % unter dem Vorjahr von 158,0 Mio. EUR. Das EBIT verringerte sich dabei von 0,1 Mio. EUR auf -0,5 Mio. EUR und das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich leicht von 0,6 Mio. EUR auf 0,7 Mio. EUR. Der Auftragsbestand ist nach den ersten sechs Monaten um 10,0 % von 363,8 Mio. EUR auf 327,5 Mio. EUR zurückgegangen. Der Auftragseingang ist dabei um 13,0 % von 186,0 Mio. EUR auf 161,8 Mio. EUR gesunken.
Corona-Pandemie beeinflusst vor allem die Segmente Bau und Maschinen
Insgesamt war das Segment Bau besonders im zweiten Quartal deutlich von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen, während im ersten Quartal noch auf den meisten Baustellen gearbeitet werden konnte. In zahlreichen Ländern herrschten Ausgangs- sowie Reisebeschränkungen, was die Baustellenlogistik und Ausstattung mit Geräten, Material und Personal erschwerte.
Das Segment Maschinen ist aktuell am deutlichsten von der Investitionszurückhaltung der Kunden betroffen. Dies zeigte sich vor allem im zweiten Quartal. Am Hauptstandort in Schrobenhausen wurde deshalb die Produktion heruntergefahren und entsprechend mit Kurzarbeit reagiert. Positiv zeigt sich das Geschäft in China, wo bereits seit April wieder eine gute Auftragslage herrscht.
Das Segment Resources war im ersten Halbjahr wenig von der Corona-Pandemie beeinflusst. Für das zweite Halbjahr zeichnen sich jedoch auch hier Einflüsse auf die Märkte durch die Corona-Pandemie ab. Das Umweltgeschäft verlief gut, ebenso das Geschäft mit Brunnenausbaumaterialien.
Reorganisationsmaßnahmen und Konzentration auf das Kerngeschäft im Fokus
Das Unternehmen arbeitet intensiv an den in den vergangenen Jahren angestoßenen Reorganisationsmaßnahmen. „Äußere Faktoren wie die Pandemie können wir wenig beeinflussen, wir müssen sie beobachten und entsprechend flexibel reagieren“, so Michael Stomberg. „Wir arbeiten aber weiter konsequent an den Themen, die wir beeinflussen können.“
So ist im Jahresverlauf geplant, das Geschäft mit den Brunnenbohranlagen unter der Marke Prakla von Peine nach Schrobenhausen bzw. Nordhausen zu verlagern und den entsprechenden Standort in Peine aufzugeben. Außerdem soll die ESAU & HUEBER GmbH verkauft werden, die in den letzten beiden Jahren Verluste verzeichnete. Dafür wurde bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet. Zudem beendet Bauer, wie bereits vermeldet, das Joint Venture in der Tiefbohrtechnik mit Schlumberger.
„Die Konzentration auf unsere Kerngeschäfte und deren Wachstumsfelder setzen wir konsequent um.“ so Michael Stomberg. Auch in Bezug auf die Finanzierung konnte das Management, wie bereits im Juni kommuniziert, nach dem Covenant-Bruch eine gute Lösung mit allen Finanzpartnern finden. Zudem ist die Liquiditätssituation gut und die Nettoverschuldung liegt unterhalb des Vorjahres.
Ausblick
Die weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie haben sich im zweiten Quartal vor allem in den Segmenten Bau und Maschinen bemerkbar gemacht. Das Unternehmen kann die weiteren Entwicklungen nur schwer abschätzen. In den vielen Regionen und Ländern der Welt zeigt sich jeweils ein sehr unterschiedliches Bild. Grundsätzlich bringt dies in Summe eine erhebliche Unsicherheit für das laufende Geschäftsjahr und den Ausblick mit sich.
Aufgrund der Unsicherheiten über den weiteren Jahresverlauf hat die BAUER AG per Ad-hoc Meldung am 17. Juni 2020 nach Überprüfung der Hochrechnungen die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zurückgenommen. Es ist weiterhin nicht verlässlich abzusehen, wie sich die Pandemie auf die weitere Bautätigkeit in der Welt sowie auf die Nachfrage der Kunden nach Maschinen und damit letztlich auf die Leistungs- und Ergebnisentwicklung auswirken wird. Daher ist es dem Vorstand weiterhin nicht möglich, eine belastbare Planung zu erstellen und folglich eine konkrete neue Prognose für das Geschäftsjahr 2020 abzugeben. „Insgesamt sind wir aber zuversichtlich“, so Michael Stomberg, „dass es gelingen wird, die negativen Auswirkungen der Pandemie auf den Konzern durch die vielen eingeleiteten Maßnahmen gut beschränken zu können.“
Den vollständigen Halbjahresbericht finden Sie im Internet unter www.bauer.de.
Die BAUER Gruppe ist führender Anbieter von Dienstleistungen, Maschinen und Produkten für Boden und Grundwasser. Mit seinen über 110 Tochterfirmen verfügt Bauer über ein weltweites Netzwerk auf allen Kontinenten.
Die Geschäftstätigkeit des Konzerns ist in drei zukunftsorientierte Segmente mit hohem Synergiepotential aufgeteilt: Bau, Maschinen und Resources. Das Segment Bau bietet neben allen bekannten auch neue, innovative Spezialtiefbauverfahren an und führt weltweit Gründungen, Baugruben, Dichtwände und Baugrundverbesserungen aus. Im Segment Maschinen ist Bauer als Weltmarktführer der Anbieter für die gesamte Palette an Geräten für den Spezialtiefbau sowie für die Erkundung, Erschließung und Gewinnung natürlicher Ressourcen. Im Segment Resources konzentriert sich Bauer auf hochinnovative Produkte und Services für die Bereiche Wasser, Umwelt und Bodenschätze.
Bauer profitiert in hohem Maße durch das Ineinandergreifen der drei Geschäftsbereiche und positioniert sich als innovativer und hoch spezialisierter Anbieter von Produkten und Serviceleistungen für anspruchsvolle Spezialtiefbauarbeiten und angrenzende Märkte. Damit bietet Bauer passende Lösungen für die großen Herausforderungen in der Welt, wie die Urbanisierung, den wachsenden Infrastrukturbedarf, die Umwelt sowie für Wasser, Öl und Gas.
Die BAUER Gruppe, gegründet 1790, mit Sitz im oberbayerischen Schrobenhausen verzeichnete im Jahr 2019 mit etwa 12.000 Mitarbeitern in rund 70 Ländern eine Gesamtkonzernleistung von 1,6 Milliarden Euro. Die BAUER Aktiengesellschaft ist im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.bauer.de.
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