Eine typische Reaktion
In einer frühen Bullenmarktphase ist der jüngste Bärenmarkt stets fest in den Köpfen der Anleger verankert. Viele verbringen einen Großteil des neuen Bullenmarkts damit, nach einer Wiederholung dessen zu suchen, was den letzten Bärenmarkt verursacht hat. Man versucht, „den letzten Krieg noch einmal zu führen“. Im Anschluss an das Platzen der Technologie-Blase zur Jahrtausendwende konzentrierten sich von 2002 bis 2007 alle Augen auf die Technologieaktien. Allerdings wurde der nächste Bärenmarkt nicht durch Tech-Euphorie verursacht. Auch der Bullenmarkt von 2009 bis 2020 war durchgehend geprägt von der Suche nach einer „Wiederholung von 2008“ oder der nächsten „Lehman-Situation“. Konjunkturelle Rücksetzer, Staatsverschuldung und ungelöste Probleme im Finanzsektor erlaubten keine dynamischen Fortschritte bei der Marktstimmung. Im Grunde konnten sich die Köpfe der Anleger nie von den Altlasten der Finanzkrise vollständig befreien, bis COVID-19 dem offiziellen Zyklus ein jähes Ende bereitete. Diese permanente Alarmbereitschaft im längsten Bullenmarkt der Geschichte dürfte viele Anleger wertvolle Kursgewinne gekostet haben.
Keine Überraschung?
Immer wenn sich die gesamte Investmentwelt auf ein bestimmtes Thema einschießt, verliert dieses an Durchschlagskraft, um die Märkte nachhaltig zu bewegen. Das Überraschungspotenzial ist irgendwann ausgeschöpft. Dieses Prinzip kann man durchaus auch auf COVID-19 anwenden. Es war nicht die Existenz des Virus selbst, die den Bärenmarkt 2020 verursachte, es war die Entscheidung, die gesamte Wirtschaft der Industrieländer für mehrere Wochen abzuschalten. Die Aktienmärkte waren gezwungen, den stärksten wirtschaftlichen Rückgang der modernen Historie umgehend einzupreisen.
Die Erinnerung daran ist immer noch sehr präsent, neue Infektionen und wirtschaftliche Einschränkungen sind immer noch Realität – jeder rechnet damit, dass COVID-19 gesellschaftlich und wirtschaftlich für weiteres Ungemach sorgen wird. Wie groß wäre also die Überraschung, wenn es tatsächlich dazu kommt? Natürlich müssten Aktienmärkte dieser Entwicklung angemessen Rechnung tragen, für einen „unerwarteten Keulenschlag“, der Märkte langfristig aus dem Tritt bringt, ist jedoch das negative Überraschungspotenzial aus heutiger Sicht nicht ausreichend.
Fazit
Zwei aufeinanderfolgende Bärenmärkte haben selten dieselbe Ursache. Während viele Marktteilnehmer in dieser üblen Vergangenheit mental stecken bleiben, wird das negative Überraschungspotenzial für dieses „alte Thema“ signifikant verringert. Gleichzeitig gelingt es anderen negativen Entwicklungen, sich abseits vom übergeordneten Fokus auszubilden. Es lohnt sich also, wachsam zu bleiben. Aber wer zu wachsam ist, wird mit der langfristigen Marktentwicklung niemals Schritt halten können. Mut ist lohnender als Dauerskepsis!
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Die Grüner Fisher Investments GmbH ist ein stark wachsendes Finanzdienstleistungsinstitut, dessen Kerngeschäft die Finanzportfolioverwaltung mit eigenem Ermessensspielraum (Vermögensverwaltung) umfasst. Das im Januar 1999 gegründete Unternehmen ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV) und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Dazu zählen die 2019 von Capital vergebene Auszeichnung als Top-Vermögensverwalter, der von Focus verliehene Titel TOP Arbeitgeber Mittelstand 2019 sowie die für 2020 erhaltene Zertifizierung "Great Place to Work". Zunächst unter dem Namen "Thomas Grüner Vermögensmanagement GmbH" von Vice Chairman Thomas Grüner gegründet, erhielt die Firma im Sommer 2007 aufgrund der Beteiligung des US-Milliardärs und Vermögensverwalters Kenneth L. Fisher (Fisher Investments) den Namen "Grüner Fisher Investments GmbH".
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