Gleichberechtigung ist Chefsache
Männer und Frauen sollten im Job gleichbehandelt werden – davon sind 90 Prozent der befragten IT-Experten und IT-Expertinnen überzeugt. Ein wünschenswerter Anspruch, dem die Realität jedoch nicht standhält. Denn immerhin 17 Prozent geben auch zu, einen Kollegen oder eine Kollegin aufgrund ihres Geschlechts schon einmal anders behandelt zu haben und mehr als die Hälfte der Frauen (66 Prozent) wurde schonmal benachteiligt.
Derartige Diskriminierungen wirken sich auf die Bezahlung ebenso wie auf die Karriere der Frauen in der IT-Branche aus. Zum einen erkennbar an der nachteiligen Behandlung beim Gehalt (52 Prozent) und zum andern bei der Beförderung (31 Prozent). Der Gender Pay Gap scheint demnach auch in der IT-Branche an der Tagesordnung zu sein.
Die Forderung nach mehr Gehaltstransparenz wird vor allem von den befragten Frauen (49 Prozent) gestellt – dies sehen aber nur 38 Prozent der Männer als geeignete Maßnahme für Chancengleichheit. Doch welche Alternativen könnten in der bisher noch stark männerdominierten IT-Branche für Gleichberechtigung sorgen? Zu den Top-3-Maßnahmen zählen laut Studie eine entsprechende Unternehmenskultur, die Chancengleichheit fördert (62 Prozent), objektive Leistungsbewertungen (58 Prozent) und flexible Arbeitstaggestaltung (46 Prozent).
„Unsere aktuelle Studie zeigt, das Bewusstsein für Gleichberechtigung ist da – doch in den Köpfen und im IT-Joballtag leider noch nicht immer angekommen. Immerhin glaubt die Hälfte der Befragten aus der IT-Branche, dass Frauen nur eingestellt werden, um eine Quote zu erfüllen. Ein erschreckendes Ergebnis und eine klare Aufforderung ans Management: Gleichberechtigung im Job ist Chefsache und muss von Führungskräften aktiv vorgelebt werden“, so Timo Lehne, Geschäftsführer von SThree. Dieser Aussage stimmen 71 Prozent der Befragten zu und fordern, dass Impulse für mehr Gleichberechtigung im Job von der Führungsebene kommen müssen.
IT-Fachkräftemangel: Quereinsteiger und Experten aus dem Ausland sollen es richten
Der IT-Fachkräftemangel hat sich in den letzten Jahren drastisch verschärft. „Derzeit wandeln sich allerdings durch die Corona-Krise die Verhältnisse von einem bis dahin stark Bewerber-zentrierten Markt zugunsten der Arbeit- und Auftraggeber, die aktuell eine größere Auswahl an hochqualifizierten IT-Mitarbeitern und IT-Freelancern als vor der Pandemie haben. Fraglich ist hingegen, ob dieses Verhältnis langfristig aufrechterhalten werden kann, da schon sehr lange ein immenser Teil an IT-Experten fehlte“, erläutert Timo Lehne. Und fehlende Experten bedeuten massive Folgen wie die aktuelle So arbeitet Deutschland-Studie bestätigt: Fehlendes Wissen (43 Prozent), schlechtes Betriebsklima (39 Prozent) und verminderte Arbeitsqualität (35 Prozent) sehen die befragten IT-Fachkräfte als schwerwiegendste Auswirkungen durch einen Mangel an Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt.
„Doch ebenso scheint klar, dass eine Lösung gegen den Fachkräftemangel nicht nur innerhalb der deutschen IT-Branche gesucht werden darf. Die Studienergebnisse machen deutlich, dass sowohl die Integration von Quereinsteigern (45 Prozent) als auch von Fachkräften aus dem Ausland (37 Prozent) als Chance für die Branche gesehen werden. Für die schnelllebige, innovationsgetriebene und globale IT-Branche braucht es interdisziplinäres Wissen und verschiedene Herangehensweisen – „bunte“ Teams werden diesem Anspruch gerecht“, meint Jakob Kobabe, Senior Manager bei Computer Futures, einem Geschäftszweig von SThree. So merkt jeder Dritte bereits heute, dass aufgrund des Fachkräftemangels die Innovationskraft gehemmt wird. Damit Deutschland nicht den Anschluss im IT-Umfeld verliert, braucht es laut befragten IT-Experten zukünftig Know-how in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz (KI) (77 Prozent), Cloud Solutions (53 Prozent) und Internet of Things (IoT) (41 Prozent). Obwohl diese Technologien als zukunftsträchtig eingeschätzt werden, haben beispielsweise erst 20 Prozent der Befragten an der (Weiter-)Entwicklung der KI-Technologie und nur 17 Prozent an der IoT-Technologie gearbeitet.
Vertrauensarbeitszeit erwünscht – denn Leistung entscheidet
Anstatt der Uhrzeit sollte, laut 60 Prozent der befragten IT-Fachkräften, die Erledigung der täglichen To-Dos den Feierabend einläuten. Ob die Programmierung einer Software, die Gestaltung einer IT-Architektur oder das IT-Beratungsgespräch mit dem Kunden: Für mehr als die Hälfte (55 Prozent) kennzeichnet auch tatsächlich der erfolgreiche (Tages-)Abschluss der eigenen Projekte das Ende des Arbeitstages. Laut Studienergebnissen plädieren 58 Prozent für Vertrauensarbeitszeit, denn dabei zählt für 35 Prozent Leistung mehr als das Absitzen der Arbeitszeit.
Die repräsentative Studie So arbeitet Deutschland ist eine regelmäßige Untersuchung der Personalberatung SThree. Sie betrachtet die Wunscharbeitswelt deutscher Arbeitnehmer und Freelancer und vergleicht diese mit deren Wirklichkeit. Regelmäßig Updates dazu sowie ein Whitepaper finden Sie auch unter so-arbeitet-deutschland.com sowie auf unserem Instagram Account So_arbeitet_Deutschland.
*Die verwendeten Daten der repräsentativen So arbeitet Deutschland-Studie beruhen auf einer Online-Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kantar, an der 1.990 Personen (1.149 Festangestellte und 841 Freelancer) aus der IT-Branche, dem Ingenieurwesen sowie einem Querschnitt aller weiteren Branchen in Deutschland im Februar 2020 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden derart gewichtet, dass die Anteile abhängig und freiberuflich Beschäftigter in der IT, dem Engineering sowie den verbleibenden Beschäftigungszweigen als Ganzes den realen Größenverhältnissen entsprechen. In dieser vorliegenden So arbeitet Deutschland-Sonderedition „Fokus Informationstechnologie“ werden die Ergebnisse von 662 Befragten (davon 261 Freelancer) aus dem IT-Sektor beleuchtet.
Die 1986 in London gegründete SThree Group ist eine international tätige Personalberatung. SThree unterstützt Fach- und Führungskräfte bei der individuellen Karrieregestaltung ebenso wie Unternehmen bei der Suche nach hochspezialisierten Mitarbeitern für Festanstellungen und Projektaufträge. Mit derzeit über 2.800 Beschäftigten weltweit zählt die Personalberatung zu den größten der Branche und ist in Deutschland führender Vermittler von Professionals in Festanstellungen. Über 1000 Mitarbeiter arbeiten an Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Nürnberg, München und Stuttgart sowie Wien und Zürich. In der DACH-Region erwirtschaftet SThree jährlich knapp 300 Millionen Euro Umsatz.
Mit den Geschäftszweigen Computer Futures, Progressive Recruitment, Huxley, Real Staffing, Madison Black und Global Enterprise Partners deckt SThree im deutschsprachigen Raum die Bereiche IT, Ingenieurwesen und Global Energy, Bank- und Finanzwesen, Life Sciences sowie Design und Kommunikation ab. Als Branchenexperten kennen die spezialisierten Berater die Herausforderungen der jeweiligen Märkte und profitieren von ihrem lokalen wie internationalen Kunden- und Kandidatennetzwerk. Als Schnittstelle zwischen Fach- und Führungskräften sowie Unternehmen verfügt SThree über umfassende Expertise des Arbeitsmarktes und der Arbeitswelt 4.0.
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