Die Corona-Krise zeigt, wie wichtig Digitalisierung in der Arbeitswelt ist: Videokonferenzen, Webinare oder Home-Office sind unerlässlich. Gleichzeitig ist die Digitalisierung in der aktuellen Lage oft die einzige Möglichkeit, sich auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Klassische Wege wie Messen oder Berufspraktika finden zurzeit nur begrenzt statt. Die Beschäftigungsförderung der Region Hannover plant daher, drei digitale Projekte im Übergang von der Schule in den Beruf mit rund 51.000 Euro zu unterstützen. Sie reichen von digitaler Berufsorientierung über Online-Coachings an Gymnasien bis hin zur Förderung von Auszubildenden als Digitalisierungsscouts bei ihren Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern.

Beim Projekt Digitales Trainingscenter LEVEL UP der Einfach Genial gGmbH erstellen insgesamt 120 Jugendliche ein eigenes Produkt im 3D-Drucker. In virtuellen Gruppenräumen tauschen sie sich dabei über ihre Planungen aus, entwickeln Ideen und lösen sie im Team. Unternehmen liefern hierbei den Praxiseinblick im virtuellen Betriebspark. Für die Teilnehmenden die Chance, simulierte Arbeitsprozess virtuell zu erfahren. Arbeitgeber und Jugendliche können zudem auch Fragen zu Praktikums- und Ausbildungsmöglichkeiten klären. Neben Schülerinnen und Schülern ab der 9. Klasse richtet sich das Angebot auch an Lehrkräfte, die im Umgang mit Online-Angeboten geschult werden sollen.

Das Online-Coaching Jobs entdecken & DEINE Ziele erreichen des Jugendcoaches Constantin Weimar richtet sich an Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der 10. Jahrgangsstufe. In mehrtägigen Workshops erarbeiten die Jugendlichen das Wissen darüber, was ihre Stärken sind und welchen Weg sie künftig beruflich gehen wollen. Die Schülerinnen und Schüler erstellen zudem einen individuellen Plan, um die anstehenden Schritte bei der Berufsplanung greifbarer zu machen. Ein Kurs umfasst je 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus mindestens sechs unterschiedlichen Gymnasien und kann komplett online stattfinden. Interaktion bleibt jedoch nicht auf der Strecke: In den Webinaren beantwortet der Coach live die Fragen der Teilnehmenden.

Rund 30 Auszubildende haben im Rahmen des Projektes Auszubildende als Digitalisierungsscouts der RKW Nord GmbH die Möglichkeit, Digitalisierungsexpertinnen und Experten zu werden. Trainer schulen sie darin zu erkennen, wo sich kleine und mittlere Unternehmen mit Blick auf Digitalisierung verbessern können. Das gemeinsam mit dem eigenen Ausbildungsbetrieb herausgearbeitete Digitalisierungsprojekt wird dann binnen weniger Monate umgesetzt. Zum Austausch untereinander wird eine eigens entwickelte virtuelle Kooperationsplattform genutzt. Im Rahmen der „Digiscouts“ sind bereits an anderen Standorten in Deutschland konkrete Projekte wie der per App buchbare Urlaub, die digitale Vertragsverwaltung in Unternehmen und ein digitales Fuhrparkmanagement entstanden.

Der Ausschuss für Wirtschaft und Beschäftigung hat die Förderprojekte am 11. Juni zur Beschlussfassung empfohlen. Nun muss die Regionsversammlung noch zustimmen. Weitere Förderer der Projekte sind unter anderem die Bundesagentur für Arbeit, die Landeshauptstadt Hannover und die Stiftung Mehr Aktion für Kinder und Jugend e.V.

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