- Gesamtumsatz rund 6 Prozent unter Vorjahr – EBITDA-Marge ohne Restrukturierungsergebnis bei 4,3 Prozent
- Nachsteuerergebnis geprägt von planmäßigem Restrukturierungsaufwand und Covid-19-Effekten bei –343 Mio. €
- Nettoverschuldung von 250 Mio. € auf 43 Mio. € deutlich reduziert
- Verhandlungen über Maßnahmenpaket zur Profitabilitätssteigerung weitestgehend abgeschlossen
Der Geschäftsverlauf der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) wurde in einem herausfordernden Geschäftsjahr 2019/20 (1. April 2019 bis 31. März 2020) durch das sich durch die Covid-19-Pandemie zunehmend verschlechternde konjunkturelle Umfeld belastet. So lag der Konzernumsatz auf Basis vorläufiger, noch nicht testierter Zahlen mit 2.349 Mio. € rund 6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die konjunkturbedingte Investitionszurückhaltung vor allem in Europa beeinträchtigte das Geschäft. Im vierten Quartal verschlechterten sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen durch die Covid-19-Pandemie unvorhergesehen nochmals erheblich, was sich deutlich im Umsatz niederschlug, der mit 659 Mio. Euro signifikant unter dem Vorjahresquartal lag (797 Mio. Euro).
Das vorläufige operative Ergebnis (EBITDA) ohne Restrukturierungsergebnis lag im Gesamtjahr bei 102 Mio. Euro, nach 180 Mio. Euro im Vorjahr. Die EBITDA-Marge ohne Restrukturierungsergebnis erreichte damit 4,3 Prozent und volumenbedingt und aufgrund von Produktmixeffekten nicht den Vorjahreswert von 7,2 Prozent. Darüber hinaus belasteten insbesondere die im Geschäftsjahr 2019/20 gebuchten Einmalaufwendungen für die Neuausrichtung des Unternehmens (275 Mio. Euro) das Ergebnis des Geschäftsjahres 2019/20 planmäßig. So lag das vorläufige Ergebnis nach Steuern bei –343 Mio. € (Vorjahr: 21 Mio. €).
„Das Geschäftsjahr 2019/2020 war geprägt von einem sich deutlich verschlechternden konjunkturellen Umfeld weltweit, das sich auch auf unsere Kunden und Heidelberg ausgewirkt hat. Mit dem im März kommunizierten Maßnahmenpaket haben wir die Weichen gestellt, um Heidelberg langfristig zu stabilisieren, unsere Liquidität zu verbessern und die Profitabilität Schritt für Schritt zu steigern. Die Covid-19-Pandemie stellt Heidelberg und die gesamte Branche vor erhebliche Herausforderungen, die wir an der Seite unserer Kunden und mit dem, was Heidelberg als Technologierführer in der Druckindustrie zu bieten hat, meistern werden. Mit vereinten Kräften werden wir gestärkt aus der Krise hervorgehen”, sagt Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg.
Liquidität erheblich verbessert – Umsetzung des angekündigten Maßnahmenpakets zur Stabilisierung und Profitabilitätssteigerung wird mit Nachdruck vorangetrieben
Um den sich im Jahresverlauf verschlechternden Rahmenbedingungen entgegenzutreten und die finanzielle Stabilität zu erhöhen, hatte Heidelberg bereits Mitte März 2020 ein umfassendes Maßnahmenpaket verabschiedet. Es umfasst zum einen die Erhöhung der Liquidität und eine signifikante Verringerung der Nettoverschuldung durch die nahezu vollständige Rückübertragung von rund 380 Mio. Euro aus dem Treuhandvermögen des im Jahr 2005 gegründeten Heidelberg Pension-Trust e.V. Die Nettoverschuldung konnte damit per Ende März 2020 auf 43 Mio. € deutlich gesenkt werden (Vorjahr: 250 Mio. Euro). Zum anderen werden durch die konsequente Fokussierung auf das profitable Kerngeschäft – inklusive der Beendigung der Produktion von Primefire- und Großformatdruckmaschinen – sowie dem geplanten Personallabbau die Produktions- und Strukturkosten gesenkt, um die Profitabilität nachhaltig zu steigern.
„Die erhebliche Verbesserung unserer Liquidität gibt uns in diesen schwierigen Zeiten dringend benötigten Handlungsspielraum. Heidelberg wird die angekündigten Maßnahmen konsequent und zügig umsetzen. Uns allen ist bewusst, dass die Einschnitte gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Situation eine hohe Belastung sind. Sie sind aber unbedingt notwendig, um die Zukunftsfähigkeit von Heidelberg zu sichern“, sagt Marcus A. Wassenberg, Finanzvorstand von Heidelberg und zuständig für die Umsetzung des Maßnahmenpakets.
Die Verhandlungen über die Umsetzung des Maßnahmenpakets sind mit den Arbeitnehmervertretern weitestgehend abgeschlossen. Einvernehmen besteht insbesondere über die Instrumente Altersteilzeit und Gründung einer Transfergesellschaft. In den abschließenden Beratungen geht es darum, die Umsetzung der Maßnahmen für alle deutschen Standorte weiter zu detaillieren und die Vereinbarungen in Kürze abzuschließen.
Die Gesellschaft wird ihre Jahresabschlüsse und den Geschäftsbericht für 2019/20 am 9. Juni 2020 veröffentlichen.
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