Modernisieren statt ersetzen
Dabei spielt Modernisierung eine entscheidende Rolle: 53 Prozent der globalen Umfrageteilnehmer planen eigene Anwendungsmodernisierung und weitere Integration von COBOL-Systemen. In Deutschland hingegen sind es 61 Prozent. Gerade in Hinblick auf die IT-Transformation und den Fortgang kritischer Geschäftsveränderungen ist die Modernisierung bestehender IT-Infrastrukturen von strategischer Bedeutung für den Unternehmenswandel.
Besser als die Konkurrenz
Für 54 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer ist die Anpassung von Anwendungen an die Geschäftsanforderungen der wichtigste Faktor. Die Modernisierung und Erweiterung von COBOL-Anwendungen ist dabei entscheidend für weitere Wettbewerbsvorteile. Im globalen Vergleich ist diese Komponente nur für 46 Prozent der Befragten am wichtigsten. Investitionen sind der Schlüssel zum Erfolg, denn nur wer rechtzeitig Chancen erkennt und sie wahrnimmt, wird sich essentielle Vorteile gegenüber seinen Wettbewerbern sichern. Das haben auch die befragten IT-Entscheider erkannt, denn 38 Prozent von ihnen werden in die Modernisierung der IT-Infrastruktur und 37 Prozent in die Auffrischung von Prozessen investieren, welche eine COBOL-Systemintegration benötigen. Ein ähnlicher Ansatz muss zusätzlich auch bei den Kenntnissen der hauseigenen IT-Fachkräfte gedacht werden: An den Universitäten ist COBOL heute kaum noch Thema und das kann für IT-Abteilungen durchaus zu einem Problem werden. Denn Mitarbeiter, die sich sehr gut mit COBOL auskennen, gehen nach und nach in den Ruhestand und dem Nachwuchs fehlen mitunter die entsprechenden Skills. Daher müssen sich Firmen frühzeitig darüber im Klaren sein, dass sie nicht nur in ihre IT-Systeme, sondern auch in die Fähigkeiten ihrer IT-Mitarbeiter investieren müssen. Die heutigen Informatik-Absolventen sind in Java, C# und anderen moderneren Programmiersprachen gut bewandert. Die Aufgabe beginnt also an den Universitäten und muss nun beinhalten, diejenigen Studenten, die sich bereits in Java oder C# auskennen, in älteren Sprachen wie COBOL oder PL/I-Systemen zu schulen.
COBOL-Umgebungen wachsen lassen
IT-Strukturen, die auf COBOL basieren, müssen mit weiteren Applikationen in anderen Programmiersprachen kompatibel sein, um weiterhin bestehen zu können. So sagt die Hälfte der deutschen Umfrageteilnehmer, dass Java heute oder zukünftig durch die hauseigenen COBOL-Applikationen unterstützt wird. Im globalen Vergleich ist das nur bei 33 Prozent der Umfrageteilnehmer der Fall. Die digitale Transformation der IT-Landschaft schreitet weiter voran und Legacy-Systeme bleiben in virtuellen Ökosystemen unverzichtbar. Daher ist der vorausschauende und kontinuierliche Ausbau solcher COBOL-basierten Programme ein fester Bestandteil der Weiterentwicklung des Unternehmens.
Fazit: Zukunft ist Vergangenheit
Um Modernisierung richtig angehen und verstehen zu können, muss zunächst eine Bestandsaufnahme der IT-Struktur gemacht, diese dokumentiert und ein klarer Modernisierungsplan formuliert werden. Die digitale Transformation, auch von COBOL-basierten Systemen, ist ein Prozess, der auf vorangegangene Schritte und bereits getätigte Investitionen aufbaut. Der Erhalt von Legacy-Systemen und damit auch der Verzicht auf eine Rip-and-Replace-Strategie ist ein neuer Transformationsansatz, der Unternehmen dabei hilft, digitale Erfolge zu erzielen und konkurrenzfähig zu bleiben. Die Programmiersprache COBOL bleibt ebenso weiterhin relevant, weil sie sich als eine wertvolle Geschäftsfunktionalität etabliert hat und unnötige Veränderungen der Kerngeschäftssysteme vermieden werden sollten. Nur, wenn Unternehmen den Wert dieser Systeme erkennen und schätzen lernen, können sie ihren Betrieb problemlos in die digitale Transformation führen.
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