- 7 Prozent Umsatzrückgang im ersten Quartal
- 14 Prozent EBIT-Marge
- Auftragseinbruch seit März 2020
- Unsichere Zeiten – weiterhin keine Prognose für 2020 möglich
- RATIONAL startet im Mai eine "Innovation Journey"
- Geschäftsmodell intakt – langfristiger Ausblick positiv
Die Rational-Gruppe leidet zurzeit stark unter der COVID-19 Krise. Die aktive Marktbearbeitung im Straßengeschäft – eine ihrer Stärken – ist während der Ausgangsbeschränkungen nahezu unmöglich. Viele Kunden sind durch verordnete Betriebsschließungen schwer getroffen und werden vermutlich eine Investitionszurückhaltung zeigen. Die Vertriebsmannschaft kann aktuell vielerorts keine Kunden besuchen und keine Produktdemonstrationen durchführen. Im ersten Quartal waren es 30 Prozent weniger GarenLive-Seminare als geplant, allein im März 60 Prozent weniger.
7 Prozent Umsatzrückgang im ersten Quartal – 14 Prozent EBIT-Marge
Dies hat sich im ersten Quartal spürbar in den Umsatz- und Auftragszahlen niedergeschlagen. Im ersten Quartal 2020 erzielte Rational Umsatzerlöse in Höhe von 181,3 Millionen Euro (Vj. 194,3 Millionen Euro) und damit 7 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Wesentlichen waren die Märkte in Asien und Deutschland von den COVID-19- bedingten Einschränkungen betroffen und schrumpften um 13 Prozent bzw. 14 Prozent, Auch Nordamerika war im ersten Quartal mit einem Umsatzminus von 9 Prozent deutlich unter Vorjahr. In den übrigen Regionen lagen die Umsatzerlöse auf Vorjahresniveau bzw. leicht darunter.
Das EBIT lag nach drei Monaten bei 26,0 Millionen Euro und damit um 44 Prozent unter Vorjahr (Vj. 46,7 Millionen Euro). Die EBIT-Marge erreichte somit 14,3 Prozent (Vj. 24,0 Prozent). Bereinigt um Währungseffekte lag die EBIT-Marge nach drei Monaten bei 15,8 Prozent.
Gründe für den deutlichen Rückgang des EBIT und der EBIT-Marge waren vor allem die niedrigere Rohertragsmarge und die im Vorjahresvergleich bei gleichzeitigem Umsatzrückgang um rund 4 Prozent etwas höheren operativen Kosten in Höhe von 72,5 Millionen Euro (Vj. 70,0 Millionen Euro).
Folgende Einmaleffekte haben zu höheren Kosten geführt:
1) COVID-19: Die potenziellen Einschränkungen der Lieferkette mussten abgefedert und so die jederzeitige Verfügbarkeit aller Komponenten für die Produktion sichergestellt werden. Zahlreiche Überstunden, höhere Logistikkosten und Materialpreise sowie erhöhte Lagerbestände waren die Folge.
2) Vorbereitung und Änderung der für März 2020 geplanten und auf Mai 2020 verschobenen weltweiten Einführung neuer Gerätegenerationen: Durch den Ausbruch der Pandemie mussten zahlreiche, ohnehin komplexe und kostenintensive Vorgänge nochmals überarbeitet oder komplett geändert werden. Die intensive Vorbereitung der Markteinführung und vor allem die aufwändige Anpassung der Einführungskonzepte, von Marketingunterlagen und Zeitplänen führte zu einer deutlich erhöhten Arbeitsleistung der Mitarbeiter. Eine weitere Folge des anstehenden Produktwechsels war ein Lageraufbau für Vorprodukte, aber auch für fertige Geräte, insbesondere für das Überseegeschäft.
3) Deutlich Negatives Währungsergebnis: Darüber hinaus belastete ein signifikant negatives Währungsergebnis aufgrund starker Abwertung der Schwellenländerwährungen das EBIT deutlich mit -2,9 Millionen Euro. Im Vorjahr schlug dieses noch mit 2,2 Millionen Euro positiv zu Buche.
Auftragseinbruch seit März 2020
Bis Ende Februar lagen die Auftragseingänge der Rational-Gruppe noch leicht über dem Vorjahr Lediglich in China und Italien zeichneten sich bereits die ersten Folgen des COVID-19-bedingten Shutdowns ab. Ab Anfang März wirkten sich dann die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus in nahezu allen Märkten immer mehr auf die Auftragszahlen aus. Im März und April lag der gruppenweite Auftragseingang um 30 Prozent bzw. 60 Prozent unter Vorjahr.
Unsichere Zeiten – derzeit keine Prognose für 2020 möglich
Der Anfang März begonnene, teilweise dramatische Auftragsrückgang wird sich vor allem im zweiten Quartal in den Umsatzzahlen niederschlagen, da die durchschnittliche Zeit zwischen Bestellung und Auslieferung bei rund drei bis vier Wochen liegt. Für das zweite Quartal rechnet der Vorstand der Rational AG deshalb mit deutlichen Umsatz- und Ergebniseinbußen. Die COVID-19-Gegenmaßnahmen haben die Märkte über Nacht kollabieren lassen. Und sie haben den Vertriebsprozess gelähmt. Die weiteren Auswirkungen der COVID-19 Pandemie können nicht eingeschätzt werden. Der Zeithorizont der Pandemie und noch folgenschwerer derjenige der Gegenmaßnahmen sind unbekannt. Damit hält der Vorstand verlässliche Vorhersagen für die kommenden Quartale und damit auch für das Geschäftsjahr 2020 für unmöglich.
Viele der COVID-19 Gegenmaßnahmen haben existenzgefährdende Auswirkungen auf die Kunden von Rational und, je länger sie andauern, irreversible Veränderungen der Branche zur Folge. Positive Signale von Kunden aus dem Supermarktbereich und der Kettengastronomie geben dem Vorstand Zuversicht, dass die Strukturveränderungen in der Branche neben den offensichtlichen Risiken auch kurz- und mittelfristig Chancen bieten. Diese können umso größer ausfallen, je mehr Gelder aus den staatlichen Rekord-Hilfsprogrammen bei den Gastronomiebetrieben ankommen.
RATIONAL startet "Innovation Journey" im Mai 2020
Anfang Mai 2020 wird RATIONAL in die sogenannte "Innovation Journey" starten und in den nächsten Monaten neue Gerätegenerationen und weitere Neuerungen vorstellen. Die Einführung der neuen Produkte in Deutschland war bereits für die Messe Internorga in Hamburg im März und danach schrittweise für alle Märkte weltweit geplant. Diese Messen und Veranstaltung wurden aufgrund der seitdem gültigen Einschränkungen und Veranstaltungsverbote abgesagt und die innovativen, neuen Produkte konnten nicht wie gewohnt auf Kunden- und Händlerveranstaltungen vorgestellt werden. Deshalb wird Rational seinen Kunden die neuen Produkte in einer vollständig neu entwickelten, digitalen Marketingkampagne ab Anfang Mai vorstellen.
Bereits im Februar wurde die neue Plattform ConnectedCooking präsentiert. Sie bietet mehr Kundenutzen in der kostenlosen Grundversion und neue Funktionen wie Hygiene-, Asset- und Rezept-Management unter dem Namen ConnectedCooking Pro gegen Entgelt.
Geschäftsmodell intakt – langfristiger Ausblick positiv
Die große Mehrheit der Kunden von Rational würde entsprechend der letzten Kundenzufriedenheitsumfrage jederzeit wieder Produkte des Unternehmens kaufen und dies auch Freunden und Kollegen empfehlen. Diese Einschätzung gilt auch in der aktuellen Krisensituation. Das Geschäftsmodell von Rational ist durch die COVID-19 Krise temporär stark betroffen, wird jedoch dadurch nicht in Frage gestellt. Der Vorstand sieht nach wie vor ein großes freies Marktpotenzial. "Die Lehren aus der Pandemie werden gemäß Einschätzung des Landsberger Unternehmens den Wechsel zu moderner, effizienter und hygienisch besserer Gartechnologie beschleunigen und damit große Chancen eröffnen. Dementsprechend erwartet der Vorstand nach Überstehen der Krise die langsame Rückkehr auf den Wachstumspfad. Ein konkreter Ausblick für die Wachstumsraten und Ergebnissituation der kommenden Jahre ist aus aktueller Sicht nicht möglich.
Die ausführlichen Geschäftszahlen des ersten Quartals 2020 und nähere Informationen zur Einführung der neuen Produktgenerationen in den nächsten Monaten wird das Unternehmen am Mittwoch, den 6. Mai 2020 veröffentlichen.
Die Rational-Gruppe ist der weltweite Markt- und Technologieführer für die thermische Speisenzubereitung in Profiküchen. Das 1973 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter, davon mehr als 1.200 in Deutschland. Seit dem Börsengang im Jahr 2000 ist Rational im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet und heute im MDAX vertreten.
Oberstes Ziel des Unternehmens ist es, seinen Kunden stets den höchstmöglichen Nutzen zu bieten. Rational fühlt sich dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet, was seinen Ausdruck in den Unternehmensgrundsätzen für Umweltschutz, Führung, Arbeitssicherheit und sozialer Verantwortung findet. Zahlreiche internationale Auszeichnungen belegen Jahr für Jahr die hohe Qualität der von den Rational-Mitarbeitern geleisteten Arbeit.
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