Wie die Registrierungen und die Diskussionen im Kursforum zeigten, seien darunter auch besonders viele Jugendliche, sagt Meinel: "Das ist für uns als Ausbildungsstätte für IT-Ingenieure besonders vorteilhaft, da die angehenden Abiturienten ja wegen der Corona-Krise momentan keine Möglichkeit haben, sich vor Ort bei Studieninformationstagen auf unserem Campus ein Bild von unserer Lehre und Forschung zu machen".
Kostenlose Onlinekurse sollen animierend wirken
So rechnet der Informatikwissenschaftler damit, dass die Gratis-Kurse seines Instituts "animierend wirken und die Lust auf ein Informatik-Studium auf höchstem Niveau fördern". Ein weiteres Indiz ist für den HPI-Direktor die Tatsache, dass sich für zwei am 23. März gestartete kostenlose Programmierkurse mehr als 1.300 Schülerinnen und Schüler aus dem deutschsprachigen Raum angemeldet haben.
In den speziellen Kursen geht es zehn Wochen lang um das Erlernen der Programmiersprachen Python (ab 7. Klasse) und Java (ab 10. Klasse). Ein ähnlicher openHPI-Gratiskurs, der am 4. März unter dem Titel "Objektorientierte Programmierung in Java" startete, hat bislang sogar mehr als 11.000 Teilnehmende auf die Lernplattform des Potsdamer Instituts gelockt.
Bewerbungsverfahren startet am 1. April
Die Bewerbungsphase für die vier HPI-Studiengänge IT-Systems Engineering, Digital Health, Cybersecurity und Data Engineering startet am 1. April. Informationen zum Verfahren, den benötigten Unterlagen und einzuhaltenden Fristen vermittelt das in Rankings stets auf Spitzenplätzen rangierende Institut auf seiner Webseite
"Um die hohe Qualität unserer Lehre zu garantieren, sind alle Studiengänge zulassungsbeschränkt", betont Meinel. Jährlich zum Studienstart im Wintersemester würden etwa 80 Bachelor-Studierende aufgenommen. Das Master-Studium könne je nach Studiengang zum Winter- und Sommersemester begonnen werden.
Keine Studiengebühren am Institut, das in Rankings top abschneidet
Für das Studium am HPI werden keine Studiengebühren erhoben. "Als Studierende der gemeinsamen Digital-Engineering-Fakultät sind unsere jungen Leute an der Universität Potsdam eingeschrieben und zahlen den dort erhobenen Semesterbeitrag", erläutert Meinel, der auch Dekan ist.
"Gerade die jetzige Situation beweist, wie dringend notwendig eine noch stärkere Digitalisierung der Wirtschaft, des Gesundheitssystems und der Bildung sind", unterstreicht der Wissenschaftler. Der große Mangel an IT-Spezialistinnen und -Spezialisten müsse schnell abgebaut werden: "Deshalb sollte jeder mathematisch-naturwissenschaftlich Interessierte die außerordentlichen Zukunftschancen nutzen und ein Informatikstudium aufnehmen".
Hintergrund zur interaktiven Bildungsplattform openHPI
Seine interaktiven Internetangebote hat das Hasso-Plattner-Institut als Pionier unter den europäischen Wissenschafts-Institutionen am 5. September 2012 gestartet – auf der Plattform https://open.hpi.de. Sie bietet seitdem einen Gratis-Zugang zu aktuellem Hochschul-Wissen aus den sich schnell verändernden Gebieten der Informationstechnologie und Innovation. Das geschieht bislang hauptsächlich auf Deutsch, Englisch und Chinesisch. Im Herbst 2017 hat openHPI aber erstmals auch die Online-Übersetzung und Untertitelung eines Kurses in elf Weltsprachen angeboten. Mittlerweile wurden auf openHPI rund 730.000 Kurseinschreibungen registriert. Mehr als 223.000 Personen aus 180 Ländern gehören auf der Plattform zum festen Nutzerkreis. Er wächst täglich. Für besonders erfolgreiche Teilnehmer an seinen "Massive Open Online Courses", kurz MOOCs genannt, stellte das Institut bisher mehr als 74.000 Zertifikate aus. Das openHPI-Jahresprogramm für 2020 umfasst zahlreiche Angebote für IT-Einsteiger und Experten. Auch die in der Vergangenheit angebotenen rund 70 Kurse können im Selbststudium nach wie vor genutzt werden – ebenfalls kostenfrei. Studierende können sich für das Absolvieren von openHPI-Kursen jetzt auch Leistungspunkte an ihrer Universität anrechnen lassen. Wer sich Videolektionen aus den Kursen unterwegs auch dann anschauen will, wenn keine Internetverbindung gewährleistet ist (etwa im Flugzeug), kann zudem die openHPI-App für Android-Mobilgeräte, iPhones oder iPads nutzen.
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