Weil die deutsche Blumenproduktion die heimische Nachfrage nicht befriedigen kann, müssen rund 80 Prozent der in Deutschland verkauften Schnittblumen importiert werden. Ein Großteil kommt von Blumenfarmen des globalen Südens in Kenia, Äthiopien, Tansania oder Ecuador. Tausende Angestellte sind dort mit der Aufzucht, der Ernte, dem Zuschneiden und Verpacken der Schnittblumen beschäftigt. Etwas mehr als die Hälfte der Angestellten sind Frauen. Viele von ihnen sind alleinerziehend und haben keine Alternative als die schlecht bezahlte Arbeit auf den Blumenfarmen. „Als Konsumenten haben wir eine klare Verantwortung“, sagt Vanessa Vanini, Referentin für Nachhaltige Entwicklung. „Wer Frauen stärken will, sollte das nicht nur hier bei uns machen, sondern auch über Landesgrenzen hinweg.“ Eine Möglichkeit ist, beim Kauf auf das Fairtrade-Siegel zu achten. So setzen sich Verbraucherinnen und Verbraucher ganz konkret für Frauenrechte, Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit ein.
Schöne Blumen für starke Frauen
Seit 2005 gibt es das Fairtrade-Siegel für bessere Arbeitsbedingungen auf Blumen- und Pflanzenfarmen. Neben der Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Prämienzahlungen für Bildungs- sowie Gesundheitsprojekte, fördert Fairtrade auch die Gleichberechtigung von Männern und Frauen. In speziellen Trainings werden Frauen für Themen wie sexuelle Belästigung und Diskriminierung sensibilisiert und lernen, selbstbewusster aufzutreten. Das Zertifizierungsunternehmen Flocert kontrolliert regelmäßig die Einhaltung der internationalen Fairtrade-Standards.
Die Hochschule Aalen wurde 2016 als erste Fairtrade University in Baden-Württemberg ausgezeichnet und setzt sich dafür ein, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und einen fairen Handel zu fördern. Die Überreichung der Fairtrade-Rosen durch Kanzlerin Ulrike Messerschmidt in Bezug auf den Weltfrauentag im Rahmen eines Mitarbeiterinnenfrühstücks ist eine von zahlreichen Aktionen, die die Hochschule Aalen regelmäßig durchführt.
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