Viele sprechen von einer Demokratiekrise und einer Krise der Volksparteien. Unbestritten ist, dass wir es mit strukturellen Defiziten der repräsentativen Demokratie und der liberalen Demokratie zu tun haben. Der Rechtspopulismus ist primär als Symptom und Folge dieser Defizite zu betrachten. Zur Fortsetzung der Vortragsreihe „Rechtspopulismus und die Krise des Politischen“ ist am Donnerstag, 23. Januar 2020, 18 Uhr, die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Ursula Birsl von Universität Marburg im Bremer Haus der Wissenschaft (Olbers-Saal, Sandstraße 4-5, 28195 Bremen) zu Gast. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

In ihrem Vortrag mit dem Titel „Polarisierte Gesellschaft zwischen Liberalisierung und Regression“ wird Birsl beschreiben, welche sozialen Umgebungen populistische und radikal rechte Akteure versuchen, für sich zu mobilisieren und was dagegen getan werden kann. Sie skizziert die Öffnung der demokratischen Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten gegenüber Einwanderung, unterschiedlichen Lebensstilen, sexuellen Orientierungen und Geschlechteridentitäten, aber auch, wie diese Liberalisierung nicht im gleichen Umfang alle sozialen Milieus erfasst hat. Das, was wir in der öffentlichen Auseinandersetzung und in sozialen Medien als Rassismen, Antisemitismus und Antifeminismus wahrnehmen, macht eine Gegenbewegung zur Liberalisierung der Gesellschaft sichtbar. Wie kann dieses Akteurs-Spektrum beschrieben werden, und in welchen sozialen Milieus ist es zu finden?

Die Vortragsreihe wird von Prof. Dr. Beate Zimpelmann, Internationaler Studiengang Politikmanagement, und Prof. Dr. Heinz Lynen von Berg, Studiengang Soziale Arbeit, organisiert.

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