Im dritten Quartal dieses Jahres hat sich die Handwerkskonjunktur in der Region Stuttgart besonders bei den Zulieferbetrieben eingetrübt. „Die kommenden Wochen werden darüber entscheiden, wie sich die wirtschaftliche Situation entwickeln wird“, so Hoefling. Für das Gesamthandwerk rechne er mit einem positiven Jahresabschluss. Sorgen bereite ihm gerade der Außenhandel. „Die Binnenwirtschaft mit dem Handwerk als wichtigem Bestandteil ist aber ein Lichtblick.“ Dass das so bleibt, seien beispielsweise leistungsfähige Verkehrs- und Breitbandinfrastukturen, eine wettbewerbsfähige Steuerpolitik und eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Sozialpolitik notwendig. „Zudem brauchen wir eine Politik, die den Unternehmern Luft zum Atmen und wirtschaftlich Agieren lässt und dies nicht durch immer neue, zusätzliche Vorgaben, Regelungen und Belastungen einengt.“
Die regionalen Handwerker beurteilten in der Vergangenheit ihre Geschäftslage mit Rekordwerten – die aktuelle wirtschaftliche Situation orientiert sich gegenüber dem Vergleichsquartal noch auf hohem Niveau, die Spitzenwerte werden aber nicht mehr erreicht. Mit ihrer Geschäftslage zufrieden waren zwei von drei Befragten; als schlecht bewerteten dagegen 8 Prozent ihre Geschäftslage. Zwar sind die Geschäftserwartungen verhaltener als vor einem Jahr, jedoch weiterhin mehrheitlich positiv. Eine Verbesserung ihrer Geschäftslage erwarten 30 Prozent, während 62 Prozent von einer gleich bleibenden Geschäftsentwicklung ausgehen. Nur 9 Prozent der Betriebe befürchten eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation. Um 7 Zähler auf 40 Punkte musste daraufhin der Konjunkturindikator Handwerk, der aus dem Geschäftslage- und Erwartungsindex ermittelt wird, nach unten korrigiert werden (Vorjahr: plus 46 Punkte).
In den letzten Monaten meldeten 18 Prozent der Betriebe vollere Auftragsbücher, gleichzeitig hatten jedoch 22 Prozent der Befragten weniger Auftragseingänge. Ihre künftige Auftragslage sehen die Handwerker in der Region recht optimistisch, allerdings hat die Zuversicht im Vergleichszeitraum nachgelassen. Jeder vierte Befragte konnte von steigenden Umsätzen berichten, zeitgleich musste jedoch jeder fünfte Umsatzeinbußen verkraften. Die Umsatzerwartungen haben sich allerdings kaum eingetrübt und liegen auf einem ähnlichen Niveau wie vor einem Jahr: Mit Umsatzsteigerungen kalkulieren 44 Prozent der Befragten, während 13 Prozent Umsatzrückgänge befürchten. Die Beschäftigung im Handwerk der Region Stuttgart ist im dritten Quartal 2019 konstant geblieben. Nach den Prognosen wird es auch im nächsten Quartal keinen Personalzuwachs geben.
Aktuell sind die Bereiche Bau und Ausbau nach wie vor stark ausgelastet, die Auftragsbücher sind gut gefüllt. „Für den Gewerblichen Bedarf und damit die handwerklichen Zulieferer für die Industrie verlief das dritte Quartal dieses Jahres dagegen weniger gut“, so Hoefling. Hier sackte der Geschäftslageindex um 61 Zähler auf plus 22 Punkte ab. Die Geschäftserwartungen gaben ebenfalls um 20 Zähler nach.
Der ausführliche Konjunkturbericht steht online unter www.hwk-stuttgart.de/konjunktur
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