„In diesen Tagen stehen wir an der Seite von Fridays for Future und fordern einen konsequenten Klimaschutz. Dabei sind wir auch selber gefragt, unseren CO2-Ausstoß zu senken. Die Kooperation soll hierfür den Weg ebenen und auch ein Zeichen setzen.“, erklärt AWO-Vorstand Mitglied Brigitte Döcker die Motivation für die neue Zusammenarbeit. Die Umstellung auf Ökostrom kann eine wichtige Maßnahme sein, um die Emissionen von Einrichtungen und Diensten der Sozialen Arbeit kurzfristig und effektiv zu senken. So kann der CO2-Ausstoß pro Pflegeplatz durch den Bezug von Strom aus regenerativen Energien kurzfristig um 10 bis 15 Prozent gesenkt werden. Kaum eine andere Maßnahme ist so effektiv umzusetzen.
Dabei ist Ökostrom nicht gleich Ökostrom, wie der Geschäftsführer des Grüner Strom Label e.V., Daniel Craffonara, erläutert: „Eine emissionsarme und ökologische Energieversorgung ist ein Grundpfeiler zur Bewältigung der Klimakrise. Allerdings haben die meisten sogenannten Ökostromprodukte keinen messbaren Einfluss auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Den müssen wir aber vorantreiben. Denn der Klimawandel ist bereits im vollen Gange und eine Erde 2.0 haben wir nun mal nicht.“
Die Kooperation bildet eine Grundlage, auf welcher Rahmenvereinbarungen mit einzelnen Stromanbietern geschlossen werden. Einrichtungen und Dienste der AWO erhalten so einen transparenten und unkomplizierten Zugang zu glaubwürdigen und wirksamen Ökostromprodukten. Darüber hinaus legen die AWO und das Grüner Strom-Label gemeinsam mit den Stromlieferanten ein Förderprogramm auf. Dieses unterstützt Einrichtungen und Dienste dabei, vor Ort Energiewende-Projekte umzusetzen. „Wir verfügen über einen außerordentlich großen Gebäudebestand, dessen Dachflächen zu selten für Solarenergie genutzt werden.“, erklärt Döcker. Einrichtungen, welche das ändern wollen, können sich beim AWO Bundesverband auf eine Förderung aus Investitionsmitteln der Ökostromanbieter bewerben.
„Jeder unserer Stromanbieter ist verpflichtet, einen Teil seiner Einnahmen in Energiewende-Projekte zu reinvestieren. Mit dieser Kooperation ermöglichen wir AWO-Einrichtungen, von der Grüner Strom-Förderung zu profitieren. Uns ist wichtig, dass auch gemeinwohlorientierte Einrichtungen und die Menschen, die dort arbeiten, wohnen oder ihre Freizeit verbringen, direkt vom Ausbau der erneuerbaren Energien profitieren.“, ergänzt Craffonara. Bedingung für die Förderung ist der Bezug vom Strom nach den Standards des Grüner Strom-Labels. Auf diese Weise soll ein zusätzlicher Anreiz für den Umstieg geschaffen werden.
Mit Blick auf die finanziellen Rahmenbedingungen sieht AWO Vorstand Brigitte Döcker auch politischen Handlungsbedarf: „Einrichtungen werden bisweilen aus Preisgründen gezwungen, klimaschädliche Stromtarife zu wählen. Dies muss sich dringend ändern: Der Bezug von echtem Ökostrom muss bei der Finanzierung Sozialer Arbeit als Grundsatz verankert werden.“
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Der Grüner Strom Label e.V. zertifiziert grüne Energieprodukte. Der Verein vergibt zu diesem Zweck zwei Gütesiegel: Das Grüner Strom-Label für Ökostrom mit Mehrwert und das Grünes Gas-Label für umweltverträgliches Biogas. Hinter dem Verein stehen gemeinnützige Umwelt- und Verbraucherverbände sowie Friedensorganisationen, u.a. NABU, BUND, EUROSOLAR und die Verbraucher Initiative. Grüner Strom und Grünes Gas sind in Deutschland die einzigen Gütesiegel für Ökostrom und Biogas, die von führenden Umweltverbänden getragen und empfohlen werden. www.gruenerstrom.info
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