Ein modernes Back-End ist aber nur so gut, wie es auch im Front-End seine Vorzüge ausspielen kann. Was bringen optimierte Back-Endprozesse, deren Anbindung an die Vertriebskanäle und Intermediäre individuell hergestellt werden müssen? Schließlich nützen die besten Produkte nicht viel, wenn umständliche technische Anbindungen, lange Serverantwortzeiten und hoher Anpassungsaufwand bei Änderungen und neuen Produkten die Frontendanbindungen zur Dauerbaustelle werden lassen.
Einfach BiPRO-Normen und fertig?
„Aber dafür gibt es doch schon seit einiger Zeit Normen und Standards!“ wird der kundige Branchenexperte an dieser Stelle einwerfen und damit natürlich den Weg weisen, den IT-Verantwortliche in den Versicherungsunternehmen heute auch immer deutlicher fordern. Nur noch sehr wenige Versicherer können und wollen darauf verzichten für Vergleicher, Plattformen, Verbünde und Vertriebspartner direkt standardisierte und vollfunktionale Schnittstellen zur Verfügung zu stellen. Als Standard in Neu- und Bestandsgeschäftsprozessen haben sich dazu in den letzten Jahren die Normen des BiPRO e.V. (Brancheninstitut für Prozessoptimierung) durchgesetzt. Die Nutzung dieser Normen verspricht eine deutliche Verschlankung und Automatisierung von oft über Jahre organisch gewachsenen Prozesslandschaften, die eine Gemeinsamkeit haben: sie sind so vielfältig wie alle an ihnen beteiligten Unternehmen. Diese gewachsenen Strukturen BiPRO-fähig zu machen, um die Effizienzvorteile zu heben, erfordert einen hohen Initial- und Wartungsaufwand, der auch beim Einsatz von sogenannten BiPRO-Adaptern, einer Softwarelösung für den Datenformattransfer individueller Formate in das standardisierte BiPRO-Format, noch beachtlich ist.
Bestandsführung mit „BiPRO aus der Steckdose“?
Deutlich reduziert werden kann der Aufwand jedoch, wenn dem BiPRO-Standard auf der einen Seite auf der anderen Seite ein definierte Daten- und Prozessmodell einer Standardsoftware wie in|sure gegenüber steht. Einmal konfiguriert können hier Datentransformationen per Adapter die Stärken der BiPRO-Normen voll nutzen.
Sind wir damit bei einem nahezu wartungsfreie „BiPRO aus der Steckdose“? Nein, sicher noch nicht, aber deutlich näher dran. Auch wenn auf beiden Seiten des Transformationsprozesses sauber definierte Formate herrschen, muss jeder Versicherer genügend unternehmerische Spielräume für die Abbildung der individuellen Produkte und Prozesse haben, und der Transformationsprozess darf die Freiheitsgrade, die durch ein modernes Bestandsführungssystem gewonnen werden, auf dem Weg zu den Points of Sales and Service nicht wieder zunichtemachen. Bestandsführung als Standardlösung ganz ohne BiPRO ist nach Ansicht vieler IT-Experten in den Versicherungsunternehmen deshalb keine Option mehr.
Die BiPRO-Adapterlösung: Keine „Steckdose“, aber die Richtung stimmt!
BISS, als einer der frühen BiPRO-Protagonisten, hat einen BiPRO-Adapter entwickelt, der speziell auf die Ansprüche moderner Bestandssysteme eingerichtet ist. Der Hauptunterschied zum klassischen BiPRO-Adapter für den Einsatz mit proprietären Schnittstellen ist hier zum einen die im Produkt integrierte Anbindung an die generischen APIs der Standardsoftware, zum anderen die vorbereiteten Schnittstellen und Verfahren zur automatisierten Übernehme von Produktkonfigurationen und Transformationsregeln aus der Standardsoftware bzw. aus von dieser exportierten Artefakten.
Adesso und BISS arbeiten zurzeit daran die Kombination von in|sure und den BiPRO-Adapter XALEO bei einem Corporate Start-up in rekordverdächtiger Zeit zu realisieren. Es liegt auf der Hand, dass das vollständige Potential dieser einmal geschaffenen Verbindung von in|sure und XALEO im Einsatz bei weiteren Versicherern liegt. Stay tuned!
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