Angesichts zunehmender weltwirtschaftlicher und geopolitischer Risiken hat sich die Stimmung in der Saarwirtschaft zu Beginn des Sommers weiter eingetrübt. Dahinter stehen zum Teil deutliche Rückgänge bei Umsätzen und Aufträgen in der Saarindustrie. Entsprechend verhalten sind die Juni-Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und den Erwartungen für die kommenden sechs Monate. Während die aktuelle Geschäftslage gegenüber dem Vormonat noch nahezu unverändert eingeschätzt wird, haben sich die Aussichten der Unternehmen abermals verschlechtert. Der IHK-Erwartungsindikator fiel um 1,8 Punkte auf minus 1,3 Zähler. „Vor allem die Kernbranchen der Saarindustrie stehen vor schwierigen Monaten. Neben dem holprigen Exportgeschäft macht den Saarunternehmen jetzt auch noch die schwache Industriekonjunktur in Gesamtdeutschland zu schaffen. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen deuten darauf hin, dass diese Schwächephase bis zum Ende des Jahres anhalten wird. Wir brauchen deshalb möglichst rasch steuerliche Entlastungen, um die binnenwirtschaftlichen Wachstumskräfte zu stärken.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen die Ergebnisse der Juni-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 120.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 42 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 47 Prozent mit befriedigend und elf  Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte nur noch in der Keramikindustrie und in der Medizintechnik. Im Fahrzeugbau, bei den Herstellern von Metallwaren, im Ernährungsgewerbe, in der Elektroindustrie, bei den Gießereien, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, in der Stahlindustrie und in der Bauwirtschaft ist die Lage überwiegend befriedigend. Im Maschinenbau spüren die Hersteller die deutlich rückläufige Investitionsnachfrage nach Produktionsgütern im In- und Ausland. Über alle Industriebranchen gerechnet, ist der Umsatz in der Saarindustrie in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken (Bund: + 1,0 Prozent). Die Auftragseingänge liegen 6,5 Prozent unter Vorjahresniveau (Bund: – 4,5 Prozent)

Deutlich besser hingegen ist die Stimmung im Dienstleistungssektor. Hier berichten 97 Prozent der Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Rund läuft es weiterhin in der IT-Branche. Lebhafte Geschäfte melden auch das Verkehrsgewerbe, die Versicherungswirtschaft sowie Teile des Handels, während die Lage bei den Banken und in der Zeitarbeitsbranche überwiegend befriedigend ist.

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