Informationen vor Ort und aus erster Hand sind Basis für eine objektive Meinungsbildung – das gilt auch für Politiker: MdB Pascal Kober (FDP) nutzte jetzt diese Möglichkeit und besuchte Angelika Palermita, Regionalkreisleiterin des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) für den Bereich Bodensee bis Villingen-Schwenningen, um sich ungefiltert über die Zeitarbeitsbranche zu informieren. Dabei suchte er nicht nur das Gespräch mit Palermita, die auch Vorsitzende des Regionalkreises Bodensee Oberschwaben des Verbandes Die Familienunternehmer e.V. ist, sondern er unterhielt sich auch mit dem Zeitarbeitnehmer Siegfried Troubier sowie der Personaldisponentin und gelernten Personaldienstleistungskauffrau, Jessica Salatino. Troubier betonte, dass er vor allem die Zusammenarbeit im iGZ-Mitgliedsunternehmen CMC Personal sehr schätze. Besonders die Beschäftigung auf seinen Wunscharbeitsplatz wertete er als positiv. Dabei werde in erster Linie auch auf seine Fähigkeiten und nicht auf sein Alter, Troubier hat noch fünf Jahre bis zur Rente, Rücksicht genommen. Für Jessica Salatino als Personaldisponentin stehe der Umgang mit Menschen im Bereich Zeitarbeit ganz oben auf der Liste. Gemeinsam mit dem FDP-Politiker erläuterten sie unter anderem die Aspekte der Vermittlung von Arbeit über die Zeitarbeitsbranche und die Möglichkeiten persönlicher Weiterentwicklung in diesem Sektor durch die Einarbeitung in neue Arbeitsfelder. Auch das Kennenlernen unterschiedlicher Unternehmen sei ein weiterbildender Faktor. Besonderes Gewicht liege zudem auf der (Wieder-) Eingliederung in den Arbeitsmarkt, richteten die CMC-Beschäftigten den Blick auf die Brückenfunktion der Zeitarbeit. Für Langzeitarbeitslose und Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund sowie Flüchtlinge biete die Branche ideale Möglichkeiten. Doch auch kritische Aspekte wurden angesprochen. Palermita erinnerte daran, dass ein überreguliertes Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) die Flexibilität der Wirtschaft stark einschränke. Ein unbefristeter Arbeitsvertrag in der Zeitarbeit – 89 Prozent der Zeitarbeitsverträge sind unbefristet – sei wesentlich sozial verträglicher als aneinander gereihte Praktika oder befristet Arbeitsverträge in anderen Branchen. Die iGZ-Regionalkreisleiterin appellierte an Kober sich dafür einzusetzen, die Zeitarbeit nicht aus dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz auszuschließen. Die Branche sei Spezialist im Bereich der Arbeitskräftebetreuung bis hin zum Jobeinstieg. Palermita: „Den Spezialisten Zeitarbeit hier auszunehmen mindert die volkswirtschaftliche Wettbewerbskraft von Deutschland im Kampf um die besten Arbeitnehmer.“
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