Mobil sein ohne eigenes Auto: Beim Carsharing besitzt man das Fahrzeug nicht selbst, sondern „teilt“ es sich mit anderen. Und dies ist jetzt auch im hannoverschen Umland möglich. Die Stadt Neustadt a. Rbge. und die Klinikum Region Hannover Service-Gesellschaft mbH  – unterstützt von der Region Hannover – gehen mit gutem Beispiel voran: Seit Anfang Mai stehen an fünf Standorten in der Neustädter Kernstadt insgesamt acht Fahrzeuge von „Flinkster“, dem Carsharing-Angebot der Deutschen Bahn, zum Ausleihen bereit.

Drei Fahrzeuge der Flotte können die Bürgerinnen und Bürgern rund um die Uhr benutzen. Die übrigen fünf „Flinkster“-Mietwagen sind tagsüber für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung als Dienstfahrzeuge reserviert. Bis auf einen Opel Astra sind alle Modelle in Neustadt Ford Fiestas.

Im Verwaltungssitz an der Nienburger Straße haben heute Ulf-Birger Franz, Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Bildung der Region Hannover, Bürgermeister Uwe Sternbeck und Inge Schweinebraten, Betriebsleiterin der KRH Servicegesellschaft, das Projekt vorgestellt und über die Nutzungsmodalitäten informiert: Buchen lassen sich die „Flinkster“-Fahrzeuge einfach über die App oder die Webseite flinkster.de. Wer dann mit dem Angebot  zum Beispiel nach Mardorf fahren möchte zahlt knapp 5 Euro für die Kilometerpauschale und je nach Tageszeit 1,50 – 5 Euro für jede Stunde Nutzung. Nach einmaliger Registrierung können rund 4.500 Fahrzeuge in mehr als 400 Städten ausgeliehen werden. Flinkster ist das flächengrößte Carsharing-Netzwerk in Deutschland.

„In Hannover und auch in Langenhagen ist Carsharing seit langem ein wichtiger Baustein im Mobilitätsverbund. Besonders in kleineren Kommunen scheitert das Auto-Teilen bislang häufig an einer zu geringen Auslastung der Fahrzeuge in der Startphase. Mit unserer Initiative gehen wir einen anderen Weg“, erläuterte Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz: „Wir setzen dabei auf die Integration von Carsharing-Fahrzeugen in kommunale und betriebliche Fuhrparks. Die Kommunen und die ebenfalls beteiligte Klinikum Region Hannover Servicegesellschaft fungieren als Ankerkunden, indem sie die Autos tagsüber für dienstliche Fahrten nutzen. Dies ermöglicht es, ein tragfähiges öffentliches Carsharing-Angebot vor Ort zu etablieren.“

Grundlage für das zunächst auf vier Jahre befristete Pilotprojekt ist der Masterplan „Shared Mobility“, den die Regionsversammlung beschlossen hat. Ziel ist es, bis 2020 in möglichst allen 20 Umlandkommunen Carsharing-Angebote – in Ergänzung zu ÖPNV, Fahrrad und Taxi – einzurichten. Damit das gelingen kann, hat die Region Hannover einen Rahmenvertrag mit Deutsche Bahn Connect abgeschlossen. „Weitere interessierte Kommunen in der Region Hannover können jederzeit beitreten“, warb Franz für das Projekt.

In Neustadt sind insgesamt acht Flinkster-Fahrzeuge an fünf verschiedenen Standorten zu finden: Vier an den Standorten der Stadtverwaltung in der Nienburger Straße 31 sowie in der Theodor-Heuss-Straße 18, jeweils ein Fahrzeug an der Außenstelle der Region Hannover in der Goethestraße 15a sowie am Klinikum in der Lindenstraße 75. Zusätzlich können zwei Fahrzeuge am Bahnhof ganztägig von Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden (Stellplatz: Treppenaufgang West, An der Eisenbahn 5). „Auf dem Weg zur Verkehrswende ist Carsharing ein wichtiger Baustein, schließlich ersetzt ein Carsharing-Fahrzeug statistisch gesehen zehn Autos und leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz“, sagt Neustadts Bürgermeister Uwe Sternbeck und ergänzt: „Neben dem öffentlichen Nahverkehr haben die Neustädterinnen und Neustädter nun die Möglichkeit, zusätzlich ein individuelles und zeitlich flexibles Verkehrsangebot zu nutzen. Damit ist ein weiteres Mobilitätsangebot für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen.“

Auch die KRH Servicegesellschaft, die für das Klinikum Region Hannover Leistungen für Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbringt, beteiligt sich. „Wir haben uns mit dem Carsharing-Modell von ,Flinkster‘ für eine zeitgemäße Mobilitätslösung entschieden, die einfach und zugleich kostengünstig zu realisieren ist. Der Anbieter stellt die Fahrzeuge. Nutzerinnen und Nutzer aus der Verwaltung und Privatkunden zahlen nur die Zeit und die Kilometerkosten der jeweiligen Fahrt“, so Inge Schweinebraten.

„Flinkster“, ein Tochterunternehmen der DB, hatte nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag für die Umsetzung des Projekts erhalten.

Weitere Informationen: www.hannover.de/carsharing

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