- ZF und WABCO bilden gemeinsam einen der weltweit führenden integrierten Systemanbieter für Nutzfahrzeugtechnik mit einem kombinierten Umsatz von rund 40 Milliarden Euro
- Komplementäre Produktpalette beider Unternehmen schafft Mehrwert für Nutzfahrzeugkunden von ZF
- ZF plant WABCO für 136,50 US-Dollar je Aktie zu übernehmen; Gesamtwert von circa sieben Milliarden US-Dollar
- Abschluss der Übernahme für 2020 erwartet
- Vorstand und Aufsichtsrat von ZF sowie Board of Directors von WABCO stimmen der geplanten Übernahme zu
Die ZF Friedrichshafen AG, ein weltweit führender Technologiekonzern und Zulieferer von Systemen für die Mobilität von Pkw, Nutzfahrzeugen und Industrieanwendungen, hat heute bekanntgegeben, dass sie eine bindende Vereinbarung zur Übernahme von WABCO (NYSE: WBC) zu 136,50 US-Dollar je Aktie unterzeichnet hat. Der Vorstand sowie der Aufsichtsrat von ZF und das Board of Directors von WABCO haben der geplanten Akquisition zugestimmt. Gemeinsam werden ZF und WABCO einen führenden integrierten Systemanbieter für Nutzfahrzeugtechnik bilden, der Mehrwert für die Kunden von ZF schafft. Das kombinierte Unternehmen hat einen Umsatz von rund 40 Milliarden Euro.
WABCO ist ein weltweit führender Zulieferer von Bremsregelsystemen, Technologien und Dienstleistungen zur Verbesserung der Sicherheit, Effizienz und Vernetzung von Lkw, Bussen und Anhängern. WABCO bietet integrierte Bremssysteme und Stabilitätsregelungen, Luftfederungen, Getriebeautomatisierung und Aerodynamik-, Telematik- und Flottenmanagementsysteme. WABCO ist an der New Yorker Börse (NYSE) notiert und erzielte 2018 einen Umsatz von 3,3 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt rund 16.000 Mitarbeiter – darunter 2.600 Ingenieure – in 40 Ländern weltweit.
Wolf-Henning Scheider, Vorsitzender des Vorstands von ZF, sagte: „Wir sind davon überzeugt, dass ZF gemeinsam mit WABCO den weltweit führenden Systemanbieter für Nutzfahrzeugtechnik bilden kann und damit langfristig Mehrwert und Sicherheit für seine Kunden, Mitarbeiter und Gesellschafter schafft. Mit der Übernahme eines führenden Spezialisten für Nutzfahrzeugbremsen gewinnen wir ein stabiles und wachsendes Geschäftsfeld hinzu und ermöglichen zudem unserem bestehenden Nutzfahrzeugbereich den Ausbau der Kompetenzen in der komplexen Fahrdynamikregelung dieser Fahrzeuge. Damit schaffen wir für ZF die Voraussetzungen, um unseren Kunden umfangreiche Systemlösungen für den sicheren und automatisierten Transport von Personen und Gütern zu bieten. Dies ist auch im Sinne unserer Gesellschafter, der Zeppelin-Stiftung sowie der Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup-Stiftung, denn der Zukauf stärkt ZF nachhaltig.“
Jacques Esculier, Chairman und CEO von WABCO, sagte: „Durch den Zusammenschluss mit ZF entsteht ein globales Technologieunternehmen, das gut positioniert ist, um die zukünftige Nachfrage nach autonomen, effizienten und vernetzten Nutzfahrzeugen zu bedienen. Wir blicken auf eine lange, gemeinsame Geschichte erfolgreicher Zusammenarbeit bei der Entwicklung von innovativen Technologien zurück und beide Unternehmen zeichnen sich durch kompromisslose Exzellenz, Leidenschaft für Innovationen und außergewöhnliche Kundenorientierung aus.“
Kombination erfolgreicher und komplementärer Geschäftsfelder
Die geplante Übernahme ist Bestandteil der Strategie „Next Generation Mobility“ von ZF und erweitert die Kompetenz des Unternehmens erstmals auf das Bremsen von Nutzfahrzeugen. Für die Steuerung automatisierter Fahrfunktionen – einschließlich von Notbremsmanövern von Lkw und Anhängern – spielt dies eine zentrale Rolle. Die Kunden beider Unternehmen haben in Folge der Transaktion in ZF einen Partner, der ihnen auch im Bereich Nutzfahrzeuge einen vollständig integrierten Systemansatz, neue Antriebssysteme der E-Mobilität sowie autonome Fahrfunktionen bietet. ZF erwartet, dass automatisierte Fahrfunktionen in Zukunft vor allem im Nutzfahrzeugbereich und in Gebieten mit geringer Komplexität und Verkehrsdichte (etwa Werksgelände, Flughäfen, Landwirtschaft) nachgefragt werden und dort für Wachstum sorgen. Der Zusammenschluss beider Unternehmen wird erwartungsgemäß die Entwicklung von Zukunftstechnologien zur Ermöglichung autonomer Funktionen von Nutzfahrzeugen weiter beschleunigen. ZF macht sich dadurch unabhängiger von den Konjunkturzyklen der Pkw-Industrie.
Die geplante Übernahme von WABCO steht im Einklang mit dem Ziel von ZF, Technologielösungen zu entwickeln, durch die Pkw und Nutzfahrzeuge sehen, denken und handeln können, um zur Emissionsminderung beizutragen und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Während ZF bereits Systeme der Sensorik und Computertechnik anbietet, die Fahrzeugen das „Sehen“ und „Denken“ ermöglichen, kann zukünftig gemeinsam mit WABCO das Portfolio der Nutzfahrzeugtechnologie um das „Handeln“ komplettiert werden. Hier ist ZF bereits heute im Bereich der Lenkung und Antriebstechnik ein führender Anbieter.
Dr. Konstantin Sauer, Finanzvorstand von ZF, sagte: „Dies ist ein guter Zeitpunkt für die geplante strategische Übernahme von WABCO. Nach der erfolgreichen Integration von TRW hat ZF seine Verschuldung signifikant reduziert. Wir haben unsere Ziele dabei sogar übertroffen. WABCO ist ein gesundes und wachsendes Unternehmen mit einem starken Cashflow-Profil, das ideal zu ZF passt und die Umsetzung unserer Strategie unterstützt.“
Die Transaktion unterliegt einer Reihe üblicher Vollzugsbedingungen, darunter die Zustimmung der bestehenden Aktionäre mit mehr als 50 Prozent der ausstehenden Aktien von WABCO sowie die Genehmigung durch die zuständigen Behörden. ZF erwartet, dass die Transaktion Anfang 2020 abgeschlossen werden kann.
Aufgrund des Cashflow-Profils beider Unternehmen erwartet ZF, dass die Finanzverschuldung nach Abschluss der Transaktion rasch reduziert werden kann.
ZF ist ein weltweit führender Technologiekonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik sowie der aktiven und passiven Sicherheitstechnik. Er ist mit 146.000 Mitarbeitern an rund 230 Standorten in nahezu 40 Ländern vertreten. Im Jahr 2017 hat ZF einen Umsatz von 36,4 Milliarden Euro erzielt. ZF zählt zu den weltweit größten Automobilzulieferern.
ZF lässt Fahrzeuge sehen, denken und handeln. Das Unternehmen wendet jährlich mehr als sechs Prozent des Umsatzes für Forschung und Entwicklung auf, vor allem für effiziente und elektrische Antriebe und eine Welt ohne Unfälle. Mit seinem umfangreichen Portfolio verbessert ZF Mobilität und Dienstleistungen nicht nur für Pkw, sondern auch für Nutzfahrzeuge und Industrietechnik-Anwendungen.
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