Der Anteil der Freiberufler an der Erwerbsbevölkerung steigt weiter an, viele Menschen betrachten diese Form der Arbeit zunehmend als grundsätzliches Modell und nicht mehr als eine kurzfristige Option. Mehr als vier von zehn Freiberuflern (42,1 %) hierzulande beabsichtigen, langfristig freiberuflich tätig zu bleiben, nur 7,8 % möchten künftig wieder als Angestellte arbeiten. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Umfrage des Lohn- und Personaldienstleisters SD Worx und der Antwerp Management School, welche in fünf europäischen Ländern durchgeführt wurde.

Freiberufler fühlen sich kompetent

Es gibt in Deutschland gute Gründe dafür, auf die Freiberuflichkeit als langfristigen Karriereweg zu setzen. So erweisen sich deutsche Freiberufler als sehr fortschrittlich in Sachen Karriereentwicklung. Von den befragten Freelancern verbringen 46,6 % aktiv Zeit damit, ihre Fähigkeiten auszubauen und zu erweitern. So gelingt es ihnen, Kompetenzen für eine ganze Reihe an Tätigkeiten zu entwickeln und eine echte Bereicherung für die Unternehmen darzustellen. Frankreich folgt diesbezüglich mit 42,9 %. Auch Freiberufler in den Niederlanden (36,6 %) und in Belgien (38,3 %) wenden relativ viel Zeit für den Erwerb neuer Fähigkeiten auf, Schlusslicht ist hier das Vereinigte Königreich mit 29,9 %.

Zudem sind Freiberufler oft sehr engagierte Mitarbeiter, da sie über Kernqualitäten verfügen, die auf ihrem Sinn für selbstständiges Arbeiten beruhen. Dazu gehören zum Beispiel die Fähigkeit, das eigene Arbeitspensum effizient zu bewältigen und die Entscheidungshoheit über die persönliche Entwicklung. Entsprechend fühlen sich Freiberufler in der Regel kompetent in ihrem Job: 83,9 % der Befragten gaben an, sich dort wohlzufühlen, während nur 11,2 % ihre Kompetenzen in Zweifel zogen.

Wie Freiberufler sich für eine erfolgreiche Karriere rüsten

Obwohl mehr als vier von zehn Freiberuflern Zeit dafür aufwenden, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln, gibt es auch klare Schwachstellen: Nur 25,5 % der deutschen Freelancer suchen Unterstützung in beruflichen oder persönlichen Netzwerken, im Vergleich zu 35,5 % in Belgien und 31,1 % in den Niederlanden. Auf dem letzten Rang liegen auch an dieser Stelle die Freiberufler im Vereinigten Königreich mit lediglich 22,4 %. Außerdem haben 61,4 % der deutschen Freiberufler noch nie kaufmännische Beratung in Anspruch genommen, obwohl dies in allen Branchen immer wichtiger wird. Wenn es um den Erwerb neuer Kompetenzen geht, lassen sich Freiberufler jedoch gerne helfen: 59,1 % von ihnen gaben an, sich diesbezüglich bereits nach Unterstützung umgesehen zu haben.

„Es ist naheliegend, dass Menschen die Freiberuflichkeit als Übergangslösung betrachten, etwa zur Schließung einer Lücke zwischen zwei Jobs oder weil sie aufgrund familiärer Verpflichtungen zusätzliche Flexibilität benötigen‟, erklärt Tanja Büchsenschütz, Director HR bei SD Worx.

„Offensichtlich gibt es jedoch viele weitere entscheidende Faktoren, warum die Freiberuflichkeit zunehmend als langfristige Berufswahl angesehen wird. Als Freiberufler haben die Menschen die Flexibilität, ihre persönliche Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen – und sind so am Arbeitsplatz in der Regel engagierter. Flexibilität muss jedoch nicht unbedingt nur Freiberuflern vorbehalten sein. Wir beobachten einen Trend zur Personalisierung der Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Dabei steht der Einzelne zunehmend im Mittelpunkt. Entscheidungen hängen dabei von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Lebensabschnitt, Status, Familiensituation oder Kultur ab. Inwieweit die Arbeitgeber diesen individuellen Anforderungen entsprechen, bestimmt in großem Maße den Erfolg: Unternehmen, die ihren Arbeitnehmern mehr Flexibilität bieten, sei es in Bezug auf Zeit, Ort, Tätigkeit oder Gehalt, werden oft mit mehr Engagement, Produktivität, Bindung und Freude am Arbeitsplatz belohnt.“

Vor diesem Hintergrund ist zu erwarten, dass sich noch mehr Menschen für eine freiberufliche Karriere entscheiden. Entsprechend werden sich die HR-Teams anpassen müssen, um die Dynamik dieser modernen Beschäftigtengruppe effektiv zu managen.‟

Über die Umfrage

SD Worx und die Antwerp Management School (AMS) befragten eine repräsentative Auswahl von 1.849 Freiberuflern in den folgenden fünf Ländern: Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien. Diese Umfrage ist Bestandteil der Forschungsagenda von SD Worx und der AMS für den Lehrstuhl von SD Worx zum Thema „Arbeit der nächsten Generation: Creating Sustainable Careers“. Im Rahmen dieses Lehrstuhls wird seit 2011 untersucht, wie sich das berufliche Umfeld verändert und was dies für Unternehmen und Mitarbeiter bedeutet. Durch jährliche Umfragen und qualitative Studien zeichnet der Lehrstuhl die Herausforderungen nach, welche der VUCA-Kontext für die Menschen mit sich bringt und dokumentiert die entsprechenden Anpassungen der Karriere- und Nachwuchspolitik in den Unternehmen sowie den Umgang der Menschen mit ihrer eigenen Karriere.

Potenzielle Kandidaten wurden über ein Online-Panel mit Stichproben nach Größe und Branche angesprochen. Die komplette Studie finden Sie hier.

 

Über die SD Worx GmbH

Als führender europäischer Anbieter in den Bereichen Payroll und HR bietet SD Worx weltweit Dienstleistungen in den Bereichen Payroll, HR, Rechtsberatung, Schulung, Automatisierung, Beratung und Outsourcing an. Es stellt dabei den Kunden in den Mittelpunkt, setzt ganz auf die Digitalisierung und internationales Wachstum. Inzwischen verlassen sich weltweit mehr als 65.000 große und kleine Unternehmen auf die mehr als 70-jährige Erfahrung von SD Worx.

Die 4.150 Mitarbeiter von SD Worx sind in zehn Ländern tätig: Belgien (HQ), Deutschland, Frankreich, Irland, Luxemburg, Mauritius, die Niederlande, Österreich, Großbritannien und der Schweiz. SD Worx berechnet die Löhne von 4,4 Mio. Arbeitnehmern und erzielte 2017 einen Umsatz von 443 Mio. Euro. SD Worx ist Mitbegründer der Payroll Services Alliance, einem weltweiten strategischen Netzwerk führender Payroll-Unternehmen, die gemeinsam Gehaltszahlungen für 32 Millionen berechnen.

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