Medienkompetenz ist nicht selbstverständlich
Im Beruf gehören Computer und Smartphone heute zur Grundausstattung: Sie sind nicht mehr nur an den klassischen Büroarbeitsplätzen unverzichtbar, sondern auch für viele andere Berufsgruppen wie Ärzte, Handwerker und Lehrer. In einigen Branchen ermöglichen diese Techniken ein flexibles und mobiles Arbeiten von unterwegs oder im Homeoffice. „Beim Einsatz der modernen Kommunikationsmittel wird bei den Anwendern oft eine Medienkompetenz vorausgesetzt, die nicht vorhanden ist. Oftmals sind sie zum Beispiel überfordert, wenn es darum geht, die Informationsvielfalt zu kanalisieren. Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements können diese Fertigkeiten in Maßnahmen zur Stressbewältigung oder in Führungskräfte-Seminaren vermittelt werden“, erläutert Dohmen.
Damit mobiles und flexibles Arbeiten die Gesundheit und das soziale Leben nicht beeinträchtigt, sind klare Regeln zur Erreichbarkeit, gegebenenfalls auch nach Feierabend, am Wochenende oder im Urlaub, wichtig. Für die körperliche und psychische Gesundheit sind diese arbeitsfreien Zeiten unverzichtbar. Sie dienen dazu, Belastungen durch den Beruf auszugleichen. Daher ist es für Berufstätige, die viel Zeit am Computer oder mit dem Smartphone verbringen, sinnvoll, diese Geräte in der Freizeit selten und gezielt zu nutzen. Sport und Aktivitäten mit Freunden und der Familie bieten ebenso einen Gegenpol zur virtuellen Welt wie persönliche Gespräche.
Keine Angst, etwas zu verpassen
Ob ständige Erreichbarkeit negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat, ist von verschiedenen Faktoren abhängig – von der Anerkennung durch den Arbeitgeber ebenso wie von der persönlichen Einstellung des Beschäftigten. Oftmals ist es sogar beruhigend zu wissen, dass wichtige Probleme auch außerhalb der Geschäftszeiten gelöst werden können.
Das Gefühl, im Beruf wie auch privat etwas zu verpassen, ist oft auch in der Freizeit ein Grund, ständig online und in den sozialen Medien aktiv zu sein. Nimmt dies Überhand, wird auch die Kommunikation mit Freunden anstrengend. „Wer sich nur noch online austauscht, läuft Gefahr, im realen Leben zu vereinsamen. Gerade im privaten Bereich ist ein persönliches Gespräch oft sehr bereichernd und der Grundstein für gemeinsame Aktivitäten in der realen Welt. Das sorgt für eine gesunde Balance, die auch der Leistungsfähigkeit im Beruf zugutekommt“, so Dohmen.
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