Zwar zeigte sich ein witterungsbedingter Rückgang bei den Umsätzen, über Auftragsmangel können sich die Handwerker dennoch nicht beklagen. Die Kapazitätsauslastung der Handwerksunternehmen hat sich im Vergleich zum Vorjahresquartal sogar deutlich verbessert. Die mittlere Auftragsreichweite ist in den Bauhaupt- und Ausbauhandwerken mit 13 Wochen am höchsten. Über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus konnten 12 Prozent der Betriebe arbeiten (Vorjahr: 8 Prozent) und zu 81 bis 100 Prozent nutzten 40 Prozent der Befragten ihre Kapazitäten (Vorjahr: 32 Prozent). Jeder zweite Betrieb rechnet derzeit mit höheren Auftragseingängen und steigenden Umsätzen in den nächsten Wochen.
Im ersten Quartal 2018 hat das Handwerk Personal aufgebaut: 11 Prozent der Betriebe in der Region Stuttgart haben neue Mitarbeiter eingestellt, nur 8 Prozent der Handwerksfirmen verkleinerten vor allem saisonal bedingt die Personaldecke. In den kommenden Wochen wird die Beschäftigung weiter zunehmen. Neue Arbeitsplätze wollen 13 Prozent der Befragten schaffen. Bei 4 Prozent der Handwerksfirmen im Kammerbezirk wird sich der Personalstamm verkleinern. „Die benötigten personellen Ressourcen sind jedoch nicht auf die Schnelle verfügbar. Damit erweist sich die Verfügbarkeit von Fachkräften einmal mehr als Hemmnis für die Konjunktur im Handwerk“, kommentiert Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart.
Externe Faktoren wie die Wirtschaftspolitik der USA oder politische Konflikte im Nahen Osten könnten im Laufe des Jahres zu einer nachlassenden wirtschaftlichen Dynamik in Deutschland führen. „Für das Handwerk sehen wir jedoch keine unmittelbaren Risiken“, schätzt Thomas Hoefling die aktuelle Lage ein. Wichtig sei jetzt eine vorausschauende Bundespolitik, die neue Ausgaben nur im Rahmen dessen beschließe, was sich auch bei nachlassendem Wirtschaftswachstum ohne weiteres finanzieren lasse.
Methodischer Hinweis zum Bericht: Aufgrund der Neugestaltung der Antwortmöglichkeiten bei der Frage zu den Geschäftserwartungen sind diese Werte und der Konjunkturindikator ab dem 1. Quartal 2018 nur eingeschränkt mit den Ergebnissen der Vorquartale vergleichbar. Ebenso wurden die Antwortmöglichkeiten bei der Frage zur Investitionstätigkeit neu gestaltet.
Der ausführliche Konjunkturbericht steht online unter: www.hwk-stuttgart.de/konjunktur
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