„Trotz aller Dramatik ist es eine große Erleichterung für die Industrie, dass sich EU und Großbritannien endlich auf gemeinsame Positionen einigen konnten. Das gibt neue Hoffnung, dass ein harter Brexit ohne Folgeabkommen verhindert werden kann. Klar ist aber auch, dass die Verhandlungen jetzt erst richtig beginnen und nicht länger unter andauerndem politischem Störfeuer geführt werden dürfen“, sagt Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des VDMA. „Wichtig ist, dass jetzt ohne Verzögerungen mit den Verhandlungen über die künftige Zusammenarbeit zwischen der EU und Großbritannien begonnen wird.
Wenn im März 2019 kein Folgeabkommen oder wenigstens eine Übergangsfrist vereinbart sind, drohen dem Maschinenbau deutliche Einschränkungen im Handel mit Großbritannien. Offen sind beispielsweise Fragen über künftige Zollabwicklungen oder technische Standards für Maschinen und Anlagen. Hier ist vor allem die britische Seite in der Bringschuld, weil die EU keine Kompromisse eingehen wird, die den europäischen Binnenmarkt beschädigen.“
Für den deutschen Maschinenbau war Großbritannien 2016 der viertwichtigste Auslandsmarkt mit einem Exportvolumen von 7,4 Milliarden Euro. In diesem Jahr allerdings gingen die Ausfuhren bis September 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent zurück.
Der VDMA vertritt mehr als 3200 Mitgliedsunternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell gut 1 Million Beschäftigten im Inland und einem Umsatz von 215 Milliarden Euro (2016) ist der Maschinenbau größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.
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