Wenn der Arbeitgeber seine Mitarbeiter beim Online-Shopping unterstützt, wenn Pendler ihre Bahn-Fahrt durch das Anschauen von Online-Werbeclips auf dem Handy bezahlen und erstmals in der Logistik die Glieder der kompletten Lieferkette vom Versender, Spediteur, Disponenten, Fahrer bis zum Kunden miteinander vernetzt sind, dann ist klar: Die Digitalisierung hat nicht nur die Mobilität und Logistik verändert, sondern auch unseren Alltag.

Welche Chancen sich daraus für die Region bieten, hat gestern der 1. Zukunftskongress "Vision:M – Digitale Mobilität – Neue Wege in die Zukunft" in der Metropole Ruhr aufgezeigt. Rund 150 Teilnehmer diskutierten im Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund mit Experten aus Wirtschaft und Forschung Megatrends wie Digitalisierung, autonomes Fahren und Elektromobilität sowie die daraus resultierenden Herausforderungen für etablierte Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle.

Der Leitmarkt Mobilität gehört mit 162.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu den wachsenden Zukunftsmärkten der Metropole Ruhr. Als Drehscheibe für Europa und Absatzmarkt mit fünf Millionen Menschen ist die Region für Unternehmen attraktiv. "Das Ruhrgebiet bietet beste Voraussetzungen für die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle im Bereich Mobilität. Die Pläne des Taxi-Dienstleisters Uber für einen Start in der Metropole Ruhr zeigen, dass wir für Investoren interessant sind", sagt Rasmus C. Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Business Metropole Ruhr GmbH.

"Insbesondere das staugeplagte Ruhrgebiet braucht intelligente Mobilitäts- und Logistiklösungen. Die Digitalisierung schafft dazu neue Möglichkeiten", sagt Dirk Opalka, Geschäftsführer der Initiativkreis Ruhr GmbH. "Konkrete Projekte wie die heute gezeigten können wichtige Impulse für die Mobilität der Zukunft geben."

Bis 2030 sagen Experten für die Region allein im Güterverkehr sowohl beim Ziel- und Quellverkehr als auch im Transitverkehr eine Steigerung von 30 Prozent voraus. Vor diesem Hintergrund sieht Jörn Stratmann, Vizepräsident IHK Mittleres Ruhrgebiet, die Notwendigkeit zu einem gesellschaftlichen Schulterschluss: "Wir brauchen Straßen für den gesellschaftlichen Wohlstand. Es ist so einfach, gegen alles zu sein. Lebensnotwendig für unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft ist es aber, dass wir für etwas sind. Dass wir etwas gestalten. Niemand kann Güter beamen – diese simple Erkenntnis täte manchem sicherlich gut."

Die BMR organisiert den Kongress gemeinsam mit dem Initiativkreis Ruhr, den Industrie- und Handelskammern des Ruhrgebiets und dem Fraunhofer IML. Er ist eine Weiterentwicklung der bisher ebenfalls gemeinsam organisierten Verkehrsfachtagung Mobilität Ruhr.

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