Joseph Kenson Sakala (28) und Peter Frederik Olsen (24) sind derzeit als Klimabotschafter in der Region Hannover unterwegs. Die jungen Erwachsenen stammen aus Malawi und Grönland und besuchen Schulen. In Workshops berichten sie über das Leben in ihren Heimatländern – und wie sich der Klimawandel schon jetzt auf ihre Lebenssituation auswirkt. Heute waren (17. Oktober 2017) Sakala und Olsen im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz der Region Hannover zu Gast. Gemeinsam mit dem Projektkoordinator Eckhard Steinmüller vom Netzwerk JugendAktion Natur- und Umweltschutz Niedersachsen e. V. (JANUN) stellten sie das Konzept den Politikerinnen und Politikern vor: Noch bis Juni 2018 besuchen die Klimabotschafter Schulen in der Region Hannover.

Der Umweltwissenschaftler aus Malawi und der Tour-Guide aus Grönland zeigen  Schülerinnen und Schülern ab der sechsten Jahrgangsstufe in ihren jeweils 90-minütigen Präsentationen – verbunden mit interaktiven Elementen – anschaulich, wie sehr sich der Klimawandel in ihren Heimatländern bereits auf die Ökosysteme und den Alltag der  Menschen auswirkt. Außerdem verdeutlichen sie, wie wichtig der globale und lokale Klimaschutz ist. Die Region Hannover fördert das Projekt über ihre „Leuchtturmrichtlinie“ mit bis zu 50.000 Euro. „Es ist hervorragend, dass sich Schülerinnen und Schüler auf solch anschauliche Weise mit Klimawandel und Klimaschutz beschäftigen. Denn damit bleibt das Thema nicht mehr abstrakt, sondern wird direkt erlebbar“, lobte die Ausschussvorsitzende Angelika Rohde.

Die beiden Klimabotschafter waren bislang in sechs Schulen in Hannover, Wennigsen und Seelze zu Gast und führten Workshops mit 21 Klassen durch. Ziel ist, dass 6.800 Schülerinnen und Schüler mit dem Projekt im Schuljahr 2017/2018 erreicht werden. „Das Konzept kommt in den Schulen gut an und die Termine sind sehr gefragt“, erklärte Eckhard Steinmüller von JANUN. In diesem Herbst besucht das Projektteam weitere Schulen in Hannover, Isernhagen, Laatzen, Langenhagen, Neustadt a. Rbge., Pattensen, Ronnenberg, Seelze und Uetze.

Eine Schulveranstaltung gliedert sich in zwei Phasen: In einem ersten Workshop informieren die Klimabotschafter über ihre traditionelle Lebensweise und Kultur in ihren Heimatländern. In einem zweiten Schritt zeigen sie, wie der Klimawandel diese Lebensweise bereits beeinflusst hat und wie wichtig es ist, dass sich alle für den Klimaschutz einsetzen.

Joseph Kenson Sakala, der aus Mzimba im Norden Malawis stammt, berichtete: „Innerhalb der letzten 50 Jahre hat sich die Regenzeit bei uns von sieben auf nur noch vier bis fünf Monate verkürzt – mit drastischen Folgen für die Landwirtschaft.“ In der Heimat von Peter Frederik Olsen, der in Ilulissat in Westgrönland groß geworden ist, schmilzt hingegen das Eis: „Die Zeit, in der die traditionellen Hundeschlitten zum Einsatz kommen können, verringert sich. Denn das dünnere Eis kann die Schlitten immer schlechter tragen.“

Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs stellte das Engagement der Region Hannover für den Klimaschutz heraus: „Eine klimaneutrale Region Hannover bis zum Jahr 2050 ist unser Ziel. Umso wichtiger ist, dass wir über die Leuchtturmrichtlinie vorbildliche Projekte unterstützen, die für das Thema sensibilisieren oder technische Innovationen voranbringen.“ Die Berichte der Klimabotschafter zeigten auf beeindruckende Weise, dass jeder Beitrag zum Klimaschutz zählt.

Weitere Informationen zur Leuchtturmrichtlinie stehen unter www.hannover.de/leuchtturmrichtlinie bereit. Anfragen zum Klimabotschafter-Projekt können an klima@janun-hannover.de gerichtet werden.

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