- 1.712 befragte EinkaufsmanagerInnen aus Deutschland
- Frauen verdienen bis zu 25% weniger als ihre männlichen Kollegen
- EinkaufsmanagerInnen im Osten sind deutlich schlechter gestellt als im Westen
- Innovationsbeiträge werden kaum gewürdigt
- Zu wenige Fortbildungen
- Kompletter Report kostenlos online
Die Kloepfel Group, der Dienstleister für den Einkauf im Mittelstand, hat zusammen mit ihrem Partner „Wer liefert was“, dem führenden B2B-Martplatz, Einkaufsleiter und Einkäufer 2017 zum fünften Mal nach ihren Gehältern befragt. Die Erhebung mit den 1.712 beteiligten EinkaufsmanagerInnen ist aussagekräftig und deckt so eindeutige Trends auf:
Zu wenige Frauen im Einkauf – Und dann auch noch schlecht bezahlt
79% der Einkäufer im Teilnehmerfeld sind männlich; nur lediglich 21% sind weiblich. Nur jede zehnte Einkaufsleitung wird mit einer Frau besetzt. Grundsätzlich verdienen männliche Einkaufsleiter auch dieses Jahr mehr als ihre Kolleginnen. Während Einkäuferinnen durchschnittlich 53.158 Euro verdienen, erhalten Einkäufer 63.120 Euro und damit rund 19% mehr. Bei der Einkaufsleitung ist der Abstand noch dramatischer: Einkaufsleiterinnen erhalten im Schnitt 60.222 Euro, während Einkaufsleiter mit 75.709 Euro fast 25% mehr verdienen.
„Die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern in vielen Bereichen der Wirtschaft, sind auch im Einkauf deutlich zu spüren und haben sich mit Blick auf die letzten Jahre in keiner Weise gebessert. Hier sind neben der Politik auch die Unternehmer und Verbände gefordert, diese Ungleichheiten abzuschaffen“, stellt Philipp Heymann, Geschäftsführer bei Kloepfel Recruiting fest.
Gehälter betrachtet nach Bundesland
Die Gehaltsunterschiede der Einkäufer belaufen sich nach Betrachtung der Bundesländer auf bis zu 37.652 Euro. Hier verdienen Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen mit 72.659 am meisten und Einkäufer aus Sachsen mit 35.007 Euro am wenigsten. Bei den Einkaufsleitern liegen die Unterschiede bei bis zu 29.926 Euro. Am besten verdienen Einkaufleiter aus Baden-Württemberg (80.023 Euro) und am schlechtesten verdienen Einkaufsleiter aus Brandenburg (50.097 Euro). Grundsätzlich kann man eindeutig feststellen, dass Einkaufsleiter und Einkäufer aus dem Osten der Republik gegenüber dem Westen deutlich schlechter gestellt sind.
Bezahlung nach Leistung – Innovationsbeiträge zu wenig wertgeschätzt
Sowohl bei den Einkäufern (37%) als auch bei den Einkaufsleitern (33%) wird die Einkaufsleistung überwiegend an den Einsparungen gemessen. Auf dem zweiten Platz folgt die Liefertermintreue mit 20% bei den Einkäufern und 23% bei den Einkaufsleitern. 11% der Einkäufer und 13% der Einkaufsleiter werden an möglichst niedrigen Reklamationsquoten der eingekauften Waren und Dienstleistungen gemessen. Nur bei rund jedem zehnten Einkäufer und Einkaufsleiter werden Innovationen finanziell honoriert. Diese Gruppe verdient dafür mit am meisten: Einkäufer mit innovativen Ideen erhalten im Schnitt 62.411 Euro und Einkaufsleiter 77.482 Euro. Einkäufer die an Einsparungen gemessen werden, erhalten 61.601 Euro und Einkaufsleiter erhalten in dieser Kategorie 74.730 Euro. Einkäufer und Einkaufsleiter die nach ihrem Global Sourcing Anteil bemessen werden verdienen mit 65.324 (Einkäufer) und 80.332 (Einkaufsleiter) am meisten.
„Diese Zahlen sind insofern erschreckend, als dass der Einkauf mit seinen zahlreichen Schnittstellen im Unternehmen und mit den Lieferanten im Rahmen der Digitalen Transformation große Chancen hat, als Innovator eine Schlüsselrolle zu besetzen. Viele Umfragen belegen, dass der Einkauf 4.0 für die Unternehmen als Innovationsmotor und Prozessoptimierer gegenüber dem Kostendrücker an Bedeutung gewinnt“, sagt Sebastian Thelen, Geschäftsführer von Kloepfel Digital Transformation.
Einkäufer-Gehälter nach Branche sehr unterschiedlich
Bei den Einkäufern belaufen sich die Gehaltsunterschiede nach den untersuchten Branchen auf bis zu 24.658 Euro. Hier liegen die Möbelindustrie und die Konsumgüterindustrie (Non-Food) am weitesten auseinander. Bei den Einkaufsleitern sind es bis zu 22.641 Euro. Hier zeigen der Handel und die Pharma-Branche die größten Unterschiede im Durchschnittsgehalt auf.
Einkäufer verdienen in der Konsumgüterindustrie Non-Food mit 76.515 Euro am meisten, dicht gefolgt von den Einkäufern aus dem Bereich Sonderfahrzeugbau (73.562 Euro) und der Branche Health Care (73.094 Euro). Schlusslichter bilden der Handel, die Möbelindustrie und Dienstleistungsunternehmen.
Einkaufsleiter hingegen verdienen in der Pharma-Branche mit 90.762 Euro am meisten. Darauf folgen der Sonderfahrzeugbau mit einem Durchschnittsgehalt von 90.620 Euro für Einkaufsleiter und die Branche Automotive mit 78.782 Euro. Beim Verdienst der Einkaufsleiter rangieren der Handel, die Möbelindustrie und das Baugewerbe auf den letzten Plätzen.
Teilnahme an Fortbildungen
Bei der Erhebung fällt auf, dass nur jeder zweite Einkäufer und nur sechs von zehn Einkaufsleitern 2016 mindestens eine Fortbildung besucht haben. Während sich Fortbildungen bei Einkäufern im Durchschnitt nicht auf das Gehalt ausgewirkt haben, verdienen Einkaufsleiter mit Fortbildungen rund 3.000 Euro pro Jahr mehr als Kolleginnen und Kollegen ohne Fortbildung (72.383 Euro).
Carsten Reetz, Geschäftsführer von Kloepfel Personalmanagement, meint dazu: „Gerade durch den digitalen Umbruch der Wirtschaft, sind Fortbildungen beispielsweise zum Umgang und zur Deutung von Big Data unerlässlich und tragen damit automatisch zu Gehaltsverbesserungen bei.“
Doreen Schlicht, Chief Marketing Officer und HR bei „Wer liefert was“, ergänzt: „Einkäufer, die beispielsweise lernen wie sie ihre Einkaufs- und Lieferantendaten analysieren und interpretieren können, gewinnen in den Unternehmen an Wichtigkeit und damit auch an Wert. Generell gewinnen Business Analysten für Unternehmen an Bedeutung und sind auf dem Arbeitsmarkt aktuell stark nachgefragt.
Verdienst nach Position
Operative Einkäufer verdienen branchenübergreifend im Durchschnitt 51.584 Euro. Projekteinkäufer erhalten 58.279 Euro, Strategische Einkäufer liegen bei 61.070 Euro und Einkaufsleiter verdienen rund 74.144 Euro. Am meisten verdienen die CPO (Chief Procurement Officer) mit einem Jahresgehalt von 141.777 Euro.
Durchschnittsgehalt nach der Art der Aufgabe
Einkäufer, welche im strategischen Bereich und in der Projektarbeit tätig sind, verdienen mit 67.747 Euro am meisten. Ein Einkaufsleiter darf sich im gleichen Tätigkeitsbereich durchschnittlich auf 91.320 Euro einstellen. Wer lediglich im operativen Bereich arbeitet, verdient mit 36.875 Euro bei Einkäufern und 45.525 Euro bei Einkaufsleitern am wenigsten.
Über „Wer liefert was“
„Wer liefert was“ ist der führende B2B-Marktplatz in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als meistbesuchte Internetplattform für den professionellen Einkauf bietet WLW Zugriff auf Millionen von Produkten und Dienstleistungen im B2B-Segment. Auf wlw.de, wlw.at und wlw.ch treffen monatlich 1,3 Millionen Einkäufer mit echtem Bedarf auf rund 560.000 Lieferanten, Hersteller, Händler und Dienstleister in rund 47.000 Kategorien. Die präzise und einfache Suche liefert Einkäufern jeden Monat verlässliche Informationen zu Unternehmen und ihren Produktportfolios – inklusive aktueller Kontaktdaten. Das Angebot von WLW ist für Einkäufer und als Standardprofil für Inserenten kostenfrei. „Wer liefert was“ hat seinen Hauptsitz in Hamburg und beschäftigt 200 Mitarbeiter. Das Unternehmen wurde 1932 gegründet und gab als erster Anbieter gedruckte Nachschlagewerke für gewerbliche Einkäufer heraus. Seit 1995 bietet WLW seine Services ausschließlich online an. Weitere Artikel, Informationen, Pressemitteilungen sowie Downloads finden Sie hier und im wlw Blog.
Kloepfel Recruiting
Kloepfel Recruiting ist einer der führenden Recruiting-Spezialisten für Fachpersonal der Bereiche Einkauf, Logistik und Supply Chain Management. Auch das Recruiting Team arbeitet auf Erfolgsbasis und besetzt die Vakanzen seiner Kunden binnen sechs Wochen nach Auftragserteilung aus einer Datenbank mit über 30.000 Lebensläufen erfahrener Einkäufer und Supply Chain Manager.
Kloepfel Personalmanagement
Die Mission der Division Kloepfel Personalmanagement ist die ganzheitliche und nachhaltige Optimierung von Lohnkostenstrukturen sowie die Senkung der Lohnnebenkosten, bei gleichzeitiger Steigerung der Arbeitgeberattraktivität.
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