Kaum wird es draußen kalt und nass, steigt die Zahl der Erkältungskrankheiten an. Doch während ein grippaler Infekt – also eine Erkältung – meist schnell vorübergeht, ist die „echte Grippe“ eine ernstzunehmende Erkrankung. „Typisch für eine Virusgrippe ist ein plötzlicher Beginn mit hohem Fieber, einem starken Krankheitsgefühl und deutlichen Muskel- und Gelenkschmerzen. Gefährlich wird es, wenn es zu Komplikationen, beispielsweise einer Lungenentzündung, kommt“, erläutert Dr. Wiete Schramm, Fachgebietsleiterin Arbeitsmedizin bei TÜV Rheinland. In der vergangenen Grippesaison verzeichnete das Robert Koch-Institut in Deutschland über 108.000 Grippefälle, fast 600 Menschen starben.

Aktuelle Impfempfehlungen 2017
Für Menschen ab 60 Jahre gilt in Deutschland eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Auch besonders gefährdete Personen wie Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit bestimmten chronischen Erkrankungen, Schwangere ab dem 4. Schwangerschaftsmonat und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sollten sich laut STIKO impfen lassen. Empfohlen wird eine Grippeimpfung zudem für Berufstätige, die viel mit Menschen in Kontakt kommen oder in einem Gesundheitsberuf tätig sind.

Trotz dieser Empfehlung der Experten ist die Impfquote in Deutschland zu gering: Daten der Kassenärztlichen Vereinigung zeigen beispielsweise, dass in der Grippesaison 2015/2016 nur 35 Prozent der Personen über 60 Jahre gegen Grippe geimpft wurden. Dabei schützt die Impfung gleich zweimal: Sie bewahrt die meisten Geimpften vor einer Erkrankung und deren möglicherweise schwerwiegenden Folgen. Zugleich verhindert jede nicht erkrankte Person, dass sich weitere Menschen anstecken und sich die Grippe in der Bevölkerung ausbreitet.

Die besten Impftermine: Oktober und November
Die Daten des Robert Koch-Institutes zeigen, dass die Hochsaison der Grippeerkrankungen meist um die Jahreswende liegt. Daher sollte eine Grippeimpfung im Oktober oder November erfolgen. Der Grund: Nach der Impfung dauert es etwa zwei Wochen, bis der Impfschutz aufgebaut ist. Mit einer Impfung im Herbst ist somit rechtzeitig für den kommenden Erkrankungszeitraum vorgesorgt.

Jährlich angepasste Impfstoffe
Schutz gewährt die Grippeimpfung für neun bis zwölf Monate. Daher muss die Impfung in jedem Herbst wiederholt werden. Hinzu kommt, dass sich die am weitesten verbreiteten Grippeerreger immer wieder ändern. Daher wird der verwendete Impfstoff für einen bestmöglichen Schutz in jedem Jahr an die am häufigsten auftretenden Erreger angepasst. Seit der Grippesaison 2013 werden dazu zwei Impfstoffe eingesetzt: Einer gegen die drei Haupterregertypen der aktuellen Saison und ein sogenannter tetravalenter Impfstoff. Letzterer schützt bei vergleichbarer Verträglichkeit zusätzlich vor einem vierten Erreger. „Viele Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern im Herbst eine Grippeimpfung beim Betriebsarzt an – eine Möglichkeit, gut geschützt durch die kalte Jahreszeit zu kommen“, so Schramm.

Weitere Informationen unter www.tuv.com/grippe bei TÜV Rheinland.

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