Das deutsche Gesundheitswesen steht vor großen Veränderungen. Es wird weniger Ärzte und mehr Patienten geben. Dass dies zu einem zunehmenden Problem auch für den einzelnen Bürger werden wird, liegt auf der Hand. „Mittlerweile sind sich alle Experten einig, dass digitale Dienstleistungen helfen können, die Versorgungsqualität auf dem bekannten Niveau zu erhalten“, führt Professor Trill von der Hochschule Flensburg aus.

„Der Patient wird seine eigenen Daten verwalten, Laborbefunde zum Beispiel über eine Videokonferenz mit seinem Arzt diskutieren. Krankenhäuser und Ärzte werden auf die Daten von Voruntersuchungen zurückgreifen können, so dass die Versorgung beschleunigt und auch verbessert werden kann. Die Digitalisierung wird überall dort zum Zuge kommen, wo der Arzt bei seiner Tätigkeit unterstützt werden kann bzw. dort wo lokal oder zeitlich gesehen, kein Arzt verfügbar ist. Man stelle sich folgende Situation vor. Ein Patient möchte seine aktuellen Laborbefunde mit seinem Arzt besprechen. Heute muss er zum Arzt fahren. Dies dauert  in einigen Regionen einen halben Tag. Zukünftig meldet der Patient ein Videogespräch mit dem Arzt an. Dieses Gespräch kann er via Smartphone von überall her führen. In vielen Fälle werden keine Veränderungen der Werte festgestellt, so dass der Arzt diese Informationen direkt an den Patienten übermitteln kann. Sollten verordnete Medikamente aufgebraucht sein, löst der Arzt auch gleich eine Lieferung an den Patienten seitens der ausgewählten Apotheke aus. Hört sich doch gut an, oder? Der Patient spart einerseits Fahr- und Wartezeiten, das Wartezimmer bleibt den aktuell behandlungsbedürftigen Patienten vorbehalten.“ Leider ist dieser geschilderte Ablauf in Deutschland bei weitem noch kein Standard.

„Deutschland liegt schätzungsweise fünf Jahre hinter den fortschrittlichsten Ländern zurück. Umso wichtiger sind Austausch und die Diskussion mit den Ländern, die bereits positive Erfahrungen gemacht haben. Diesem Zweck dienen die eHealth Innovation Days am 7. und 8. September an der Hochschule Flensburg. Wir sind stolz darauf, dass sich bereits Besucher aus 10 Ländern für diese in Schleswig-Holstein einzigartige Veranstaltung angemeldet haben.“ Der positive Trend aus2016 setzt sich fort. Fragt man Besucher, Aussteller und Referenten warum sie nach Flensburg kommen, ist die Antwort unisono: Die Hochschule Flensburg wird im Gesundheitswesen international mit dem Thema „eHealth“ identifiziert. Dort eingeladen zu werden, ist eine Ehre.

Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Fachbesucher, erlaubt aber auch interessierten Bürgern ein Blick in die Zukunft. „Digitale Dienste haben ihren Siegerzug im deutschen Gesundheitswesen bereits angetreten. Ob man es will oder nicht, an dieser Zukunft geht kein Weg vorbei“, fasst Professor Trill die Intension der eHealth Innovation Days zusammen“.

Das Programm und weitere Details können auf www.ehealth-innovation.net nachgelesen werden.

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