Vor wenigen Tagen hat die Bundesregierung einen Bericht über die Auswirkungen des Mediationsgesetzes auf die Entwicklung der Mediation in Deutschland und über die Situation der Aus- und Fortbildung der Mediatoren vorgelegt.

Dem Bericht liegt eine Evaluierung des Mediationsgesetzes zugrunde, die vom Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer verfasst worden war. Der Regierungsbericht soll Grundlage für weitere Maßnahmen sein, wie die Mediation zu fördern ist. Der Bericht bestätigt, „dass Mediation als alternatives Instrument der Konfliktbeilegung in Deutschland einen festen Platz in der Streitbeilegungslandschaft einnimmt, allerdings noch nicht in einem Maße genutzt wird, wie es wünschenswert wäre. Das Potential der Mediation ist noch nicht voll entfaltet.“

Das Ergebnis der Evaluation offenbart die Notwendigkeit eines Umdenkens. Das jedenfalls ist die Meinung des Studienleiters der ZFH-Ausbildung Mediation und integrierte Mediation, Arthur Trossen. Als Dozent und praktizierender Mediator weiß er, welche Kompetenz sich hinter der Mediation verbirgt. „Die Mediation könnte besser genutzt werden, wenn man ihre Kompetenz versteht“, sagt er. Mediation ist mehr als eine Verfahrensdienstleistung. Die Mediationsausbildung bei der ZFH in Koblenz vermittelt eine Kompetenz, die nach den Lehren der integrierten Mediation sowohl im beruflichen als auch im privaten Alltag von Nutzen ist.

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und gehen über die der Regierung vorliegenden Untersuchung hinaus. So können etwa Führungskräfte und Personalverantwortliche in Unternehmen mit Mediationskompetenzen nicht nur Konflikte effizient lösen, sie können sie auch von vorneherein vermeiden. Konflikte unter Mitarbeitern binden oft wertvolle Arbeitszeit und Arbeitskraft und damit Kapazitäten. Gut ausgebildete Mediatoren können effizienter und nutzenorientiert verhandeln.

Nicht nur Unternehmen erhalten mit dem Kompetenzzuwachs einen Mehrwert, der zu erheblichen Kosteneinsparungen führt und neue Ressourcen freilegt. Weitere Beispiele sind Schulen, soziale Einrichtungen, Berater und alle Berufe, die mit Problem- und Konfliktlösungen in Berührung kommen. In diesen Berufsfeldern ergeben sich für Mediatoren neben der Fallnachfrage bessere Verdienstmöglichkeiten und Einstellungschancen.

„Integrierte Mediation bedeutet Umdenken“ sagt Trossen, die in der Mediation vermittelten Kenntnisse führen zu einer differenzierteren Sichtweise und Haltung. Die Teilnehmer bestätigen, dass die Ausbildung ihr Leben verändert hat: „Durch die Mediationsausbildung kann die Sicht auf sich selbst und die Welt verändert werden. Durch die Veränderung des Denkens – verändere ich mich und dadurch verändert sich meine Umwelt“, so einer der letzten Kursteilnehmer.

Die Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH) bietet in Kooperation mit der Hochschule Darmstadt und dem Verein Integrierte Mediation e.V. das berufsbegleitende Fernstudium Mediation – integrierte Mediation an. Hier erwerben die Studierenden Kompetenzen, die nicht nur bei der Anwendung der Mediation, sondern auch in anderen Herangehensweisen der Konfliktbeilegung hilfreich sind. Die integrierte Mediation vermittelt neben den gesetzlich vorgeschriebenen Ausbildungsinhalten ein tiefes Verständnis von und über die Mediation. Die praxisbezogene Ausbildung legt großen Wert auf die Alltagstauglichkeit der Inhalte und die Kompetenzvermittlung zur Konfliktbeilegung in allen Lebenslagen. Das wirkt sich auch auf die Verdienstmöglichkeiten der Absolventen aus, die sich nicht nur aus der Dienstleistung Mediation ergeben sondern auch indirekt und überall dort, wo Konfliktvermeidung und effiziente Konfliktbeilegung eine Rolle spielen – z.B. wenn Mitarbeiter in Unternehmen über Führungskompetenz oder Konfliktlösungskompetenz verfügen.

Der Verein Integrierte Mediation e.V. hat ein Wiki – Wiki to yes – eingerichtet, in dem Interessierte umfängliche Informationen zu allen Themen rund um Mediation finden: www.mediationswiki.de . Hier sind auch alle Mediationsinteressierte eingeladen über den aktuellen Regierungsbericht zu diskutieren: http://mediationswiki.de/Mediationsgesetz-Evaluierung

Bei der ZFH können sich Fernstudieninteressierte noch bis zum 31. August online zum Fernstudium Mediation – integrierte Mediation anmelden: www.zfh.de/zertifikat/mediation/

Zum Bericht der Bundesregierung: http://www.bmjv.de/SharedDocs/Downloads/DE/StudienUntersuchungenFachbuecher/Evaluationsbericht_Mediationsgesetz.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Weitere Informationen: www.in-mediation.eu                

Über zfh – Zentrum für Fernstudien im Hochschulverbund

Die ZFH – Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung des Landes Rheinland-Pfalz mit Sitz in Koblenz. Auf der Grundlage eines Staatsvertrages der Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland kooperiert sie seit 1998 mit den 13 Fach-/Hochschulen der drei Länder und bildet mit ihnen gemeinsam den ZFH-Fernstudienverbund. Darüber hinaus kooperiert die ZFH mit weiteren Fach-/Hochschulen aus Bayern, Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen. Das erfahrene Team der ZFH fördert und unterstützt die Hochschulen bei der Entwicklung und Durchführung ihrer Fernstudienangebote. Mit einem Repertoire von über 70 berufsbegleitenden Fernstudienangeboten in betriebswirtschaftlichen, technischen und sozialwissenschaftlichen Fachrichtungen ist der ZFH-Fernstudienverbund bundesweit größter Anbieter von Fernstudiengängen an Fach-/Hochschulen mit akkreditiertem Abschluss. Alle ZFH-Fernstudiengänge mit dem akademischen Ziel des Bachelor- oder Masterabschlusses sind von den Akkreditierungsagenturen AQAS, ZEvA, ACQUIN, AHPGS bzw. FIBAA zertifiziert und somit international anerkannt. Neben den Bachelor- und Masterstudiengängen besteht auch ein umfangreiches Angebot an Weiterbildungsmodulen mit Hochschulzertifikat. Derzeit sind über 6000 Fernstudierende an den Fach-/Hochschulen des ZFH-Verbunds eingeschrieben.

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