Am 28. Juni trafen sich die Delegierten der Mitgliedsinnungen im Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg (FV EIT BW) in Sindelfingen zu ihrer Jahresversammlung. Hierbei standen neben den satzungsgemäßen Regularien nicht nur verbandsinterne Themen auf der Tagesordnung.
Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg, widmete sich in einem Vortrag besonders dem Thema Digitalisierung, das auch vor dem E-Handwerk nicht halt macht. So werden sich neue Geschäftsmodelle entwickeln. Es wird aber auch Veränderungen bei Vertriebswegen, Wertschöpfungsketten sowie der Arbeitsorganisation in den E-Handwerksunternehmen geben. Dass die E-Handwerksunternehmen hier schon aktiv sind, hatte die eltefa 2017 gezeigt, wo Digitalisierung und Vernetzung bei Smart-Grid- und Smart-Home-Lösungen im Fokus standen. Außerdem ist der Fachverband Gründungsmitglied des bereits Mitte 2016 gegründeten Vereins Smart Home & Living Baden-Württemberg. Und der Verband ist außerdem einer der Projektträger des Projekts „EIconS“, in dem Geschäftsmodelle für Dienstleistungen rund um vernetze Möbel und Bauteile erarbeitet werden. Auch bietet der Fachverband bereits seit rund zwei Jahren Fachtagungen an, in denen wertvolle Tipps zur Kalkulation und IT-Sicherheit gegeben werden, denn nur wer im eigenen Unternehmen genau weiß, wo welche Kosten entstehen, kann seine Leistungen auf der Angebotsseite adäquat kalkulieren. Angesichts der Fachkräftesicherung hat das Thema Digitalisierung selbstverständlich bereits Einzug in die Aus- und Weiterbildungsinhalte gefunden.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde außerdem der erste Hauptpreis der E-PowerLive-Kampagne des Fachverbands – ein Samsung Galaxy Tab A – vergeben. Die Jury, der unter anderem auch Andreas Stöcklhuber, der Chefredakteur der etablierten Branchenzeitschrift „de“ angehörte, hat entschieden: Tobias Bucher vom Ausbildungsbetrieb Elektro Eichkorn, Brigachtal, wurde unter allen bisherigen Monatssiegern mit seinem Video als originellster bzw. mit vielen Likes ausgestatteten Beitrag aus Sieger ausgewählt.
Andreas Hausch, Geschäftsführer des Fachverbands erläuterte in einem Vortrag das neue Mängelgewährleistungsrecht, das ab 1. Januar 2018 auf die E-Handwerksunternehmen zukommen wird. Von da an gilt: Haben Branchenunternehmen mangelhafte Ware geliefert bekommen und diese gemäß ihrem Verwendungszweck entsprechend eingebaut, so ist zukünftig der Verkäufer im Rahmen der Nacherfüllung verpflichtet, dem E-Handwerksunternehmen die erforderlichen Aufwendungen für das Entfernen der mangelhaften und den Einbau der mangelfreien Ware zu ersetzen. Mit dieser Lösung hat der Gesetzgeber nun endlich eine lange durch das Handwerk aufgestellte Forderung erfüllt.
Im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung wurden aber auch Kollegen ausgezeichnet, die sich über viele Jahre hinweg im Bereich der elektro- und informationstechnischen Handwerke Baden-Württembergs, ehrenamtlich engagiert haben. Für mehr als 25 Jahre ehrenamtliches Engagement erhielten der Elektroinstallateurmeister Volker Boß aus Albstadt-Onstmettingen sowie der Radio- und Fernsehtechniker Frank Schmeck, Karlsruhe, die Ehrennadel des FV EIT BW in Gold. Die Ehrennadel des Landesverbandes in Platin in Anerkennung von mehr als 30-jähriger ehrenamtlicher Betätigung für die Branche erhielten Elektroinstallateurmeister Gerd Kruse aus Müllheim, Elektroinstallateurmeister Jürgen Scheuerer aus Heidelberg, Elektroinstallateurmeister Johann Wagner aus Pfaffenweiler sowie Elektromeister Heinrich Winker aus Villingen-Schwenningen.
In Anerkennung und Würdigung seiner Leistungen im Verlauf der 20 Jahre währenden aktiven Betätigung in der Großen Tarifkommission, die nicht immer „vergnügungssteuerpflichtig“ war, erhielt Elektroinstallateurmeister Hans Merkle aus Biberach das Ehrenzeichen mit Urkunde des Fachverbandes Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg.
Der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg ist die Dachorganisation der 37 Elektro- bzw. Informationstechniker-Innungen im Land und vertritt als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband die Interessen von rund 7.500 Handwerksunternehmen der Elektrotechnik, der Informationstechnik und des Elektromaschinenbaus. Die knapp 60.000 Beschäftigten der Branche erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von mehr als sieben Milliarden Euro. 4.750 junge Menschen werden derzeit in einem der sieben attraktiven Ausbildungsberufe zum Facharbeiter ausgebildet.
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