Kooperation mit Herstellern
Bei Brennstoffzellensystemen werden Kennwerte wie die Leistung oder die Lebensdauer bereits durch das Produktionsverfahren oder später durch die Betriebsweise maßgeblich beeinflusst. Im vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Forschungsprojekt „QUALIFIX“ analysiert NEXT ENERGY diese komplexen Abhängigkeiten. Ziel ist es, gemeinsam mit den Herstellern technisch oder wirtschaftlich abbildbare Qualitätssicherungssysteme zu definieren, entwickeln und validieren. Dabei werden die durch den Betrieb verursachten Degradationseffekte ebenfalls berücksichtigt. So können kostentreibende Fertigungsverluste minimiert und Optimierungspotenzial gezielt genutzt werden.
Wartungsfreundlicher Systemaufbau
Sowohl die Installation als auch künftige Wartungseinsätze müssen bei KWK-Anlagen so vorbereitet werden, dass durch diese Arbeiten möglichst keine Effizienzverluste verursacht werden. Hier fokussiert sich die mögliche Fehlerquelle also auf den „Faktor Mensch“. Vor diesem Hintergrund zielt das von der Europäischen Union geförderte Forschungsprojekt „D2Service“ auf wartungsfreundliche Konzepte ab: Unter anderem entwickelt NEXT ENERGY für die Forschungspartner Testprozeduren, mit denen langzeitwirkende und wirkungsgradreduzierende Fehler bei Wartung und Installation direkt aufgespürt werden können. Vorrangiges Projektziel ist es, mittels einfacher Austauschprozeduren und verständlicher Dokumentation Kosten und Aufwand für Reparaturarbeiten spürbar zu senken. Durch die internationale Kooperation mit mehreren Herstellern sollen die Verfahren auf unterschiedliche KWK-Anlagen auf Basis von Brennstoffzellen anwendbar werden.
Innovativer Fertigungsansatz
Mittels eines neuartigen Fertigungs-Ansatzes hat ein NEXT ENERGY-Wissenschaftlerteam ein kostengünstiges Speicherkonzept für Redox-Flow-Batterien entwickelt. Der Speicher ermöglicht die Steigerung des Eigenverbrauchs Erneuerbarer Energien und zeichnet sich durch besonders hohe Sicherheit und Langlebigkeit aus. Ein zum Patent angemeldetes Verfahren erlaubt bei der Montage der Kernkomponenten der Batterien – den Stacks – Kosteneinsparungen von bis zu 85 Prozent. Derzeit wird aus dem EXIST-Forschungstransfer „ResiFlow“ heraus die Unternehmensgründung vorbereitet. Angestrebt wird mit Unterstützung von Investoren die Serienfertigung eines Produktes, das insbesondere auf die Anforderungen im gewerblichen und landwirtschaftlichen Bereich ausgerichtet ist. Einen Prototyp, der das generelle Konzept demonstriert, präsentiert das Gründerteam am Gemeinschaftsstand des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur an Halle 2.
Am Vortragsprogramm der Hannover Messe 2017 beteiligt sich NEXT ENERGY mit folgenden Beiträgen:
Dienstag, 25. April 2017, 13.20 Uhr, Public Forum:
Dr. Alexander Dyck, Bereichsleiter Brennstoffzellen bei NEXT ENERGY:
„Scientific Results for Economic Benefit Inside the Product Ramp up for Fuel Cell Systems“
Dienstag, 25. April 2017, 14.00 Uhr, Technical Forum:
Tobias Thomsen, Projektleiter „D2Service“ bei NEXT ENERGY:
„Design to Service of Micro-CHP Systems“
NEXT ENERGY – Forschung für die Energiesysteme von morgen
Das Energieforschungszentrum NEXT ENERGY ist ein gemeinnütziges Forschungsinstitut mit der Zielsetzung, die technischen Veränderungen auf dem Weg zu einer klimafreundlichen, wirtschaftlichen und sicheren Energie-Infrastruktur aktiv mitzugestalten. In den Forschungsbereichen Energiesystemanalyse, Energiesysteme & Speicher, Brennstoffzellen und Photovoltaik bearbeitet das Institut wesentliche Schlüsseltechnologien für die Energiewende von der Materialforschung über die Komponentenentwicklung bis hin zur Systemintegration und -analyse. Ein besonderes Interesse gilt dabei den dezentralen Energietechnologien künftiger Smart Homes, Smart Cities und Smart Regions mit ihren komplexen Wechselbeziehungen. In enger Kooperation mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie arbeitet das Institut anwendungsorientiert und interdisziplinär.
NEXT ENERGY ist ein unabhängiges An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und unter dem Dach des gemeinnützigen Vereins „EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie e. V.“ organisiert.
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