„Abenteuer Essen“ stärkt Ernährungsbewusstsein in der Kita
Ganz in diesem Sinne rief die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH bereits im Jahr 2014 gemeinsam mit Unternehmen, Stiftungen und Krankenkassen das Projekt „Abenteuer Essen“ ins Leben. Eingebettet in die regionale „Initiative Prävention“ stärkt das Programm das Ernährungsbewusstsein von Kindergartenkindern aus Nordbaden, Südhessen und der Pfalz. „Abenteuer Essen“ setzt dabei nicht auf Verbote oder den erhobenen Zeigefinger, sondern weckt die Neugier: „Gesunde Lebensmittel sollen eigenständig, spielerisch und mit allen Sinnen entdeckt werden“, erklärt Dr. Christine Brockmann, Geschäftsführerin der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH. So führen „Abenteuer Reisen“ zum Beispiel auf den Bauernhof oder in die Gärtnerei. Dort erfahren die Kinder, woher die Lebensmittel kommen. In der Kita werden Speisen gemeinsam zubereitet und verzehrt. Die Kinder erlernen auf diese Weise grundlegende Alltagskompetenzen, die sie in ihrer Selbstständigkeit unterstützen.
Fachkundige Anleitung erhalten die Kleinen von ihren Erzieherinnen und Erziehern, die im Rahmen von „Abenteuer Essen“ umfassend geschult und von Mentorinnen begleitet werden. Als „Beauftragte für Ernährungsbildung“ verankern die pädagogischen Fachkräfte das Thema fest im Kita-Alltag. Zudem suchen sie den Kontakt zu Eltern und werben zum Beispiel bei Elternabenden oder in Einzelgesprächen dafür, auch zu Hause auf eine bewusste Ernährung zu achten.
Ganzheitlicher Ansatz zeigt Wirkung
58 Kitas aus Nordbaden, Südhessen und der Pfalz nahmen bereits am kostenfreien Programm teil. Über 150 pädagogische Fachkräfte profitierten von der „Abenteuer Essen“-Weiterbildung. Mehr als 900 Eltern wurden erreicht und für eine bewusste Ernährung sensibilisiert. Rund 4.900 Kinder begaben sich auf das „Abenteuer Essen“. Die wissenschaftliche Begleitstudie zeigt, dass sich der ganzheitliche Ansatz gut im Kita-Alltag umsetzen lässt und dementsprechend seine Wirkung entfaltet: „Abenteuer Essen“-Kinder wissen deutlich mehr über Lebensmittel, deren Herkunft und Herstellung, als Kinder, die nicht am Programm teilnehmen. Zudem sind sie feinmotorisch geschickter. So können am Ende eines Projektjahres deutlich mehr Kinder alleine ein Brot schmieren, den Tisch decken, Teig formen oder eine Karotte schälen als zu Projektbeginn. Positive Veränderungen zeigen sich auch beim tatsächlichen Ernährungsverhalten. In der Kita trinken fast alle Kinder nach Abschluss des Projektjahres empfohlene Getränke wie ungesüßten Tee oder Wasser. Auch Zuhause wurde deutlich häufiger auf gesunde Durstlöscher zurückgegriffen als zu Projektbeginn. Zudem gaben 18 Prozent der befragten Eltern an, die Ernährungsgewohnheiten auch im familiären Alltag geändert zu haben.
Dr. Rainer Wild-Stiftung übernimmt Trägerschaft
Im Juli 2017 endet die dreijährige Pilotphase von „Abenteuer Essen“. Ab dann übernimmt die Dr. Rainer Wild-Stiftung (Heidelberg) die Trägerschaft für das ernährungspädagogische Programm. „Die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH versteht sich als Initiator. Gemeinsam mit starken Partnern sorgen wir dafür, dass aus guten Ideen vorbildliche Projekte zum Wohle der Region werden. Bei ‚Abenteuer Essen‘ ist dies hervorragend gelungen. Nach der erfolgreichen Aufbauarbeit ist es nun an der Zeit, das Projekt in vertrauensvolle Hände zu geben. Mit der Dr. Rainer Wild-Stiftung haben wir den perfekten Partner gefunden“, so Brockmann. Die Dr. Rainer Wild-Stiftung befasst sich aus verschiedenen Perspektiven mit der gesunden Ernährung und unterstützt „Abenteuer Essen“ von Beginn an. „Das Thema Ernährung ist eines der zentralen Zukunftsthemen“, so Daniela Kalweit, Leiterin der externen Bildungsaktivitäten bei BASF SE. „Daher freuen wir uns, dass ‚Abenteuer Essen‘ mit einem engagierten Träger in die nächste Runde geht und sind auch weiterhin als Sponsor mit dabei.“
Wie auch die Metropolregion Rhein-Neckar verfolgt die Dr. Rainer Wild-Stiftung einen interdisziplinären Ansatz: Über die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik will sie gesundheitsförderliches (Ernährungs-)Verhalten fördern und ernährungsabhängige Erkrankungen verhindern. „Das Projekt ‚Abenteuer Essen‘ passt ideal zu meiner Stiftung“, sagt Prof. Dr. Rainer Wild. „Ziel des Programms ist es, das Ernährungsbewusstsein bereits im Kindesalter zu stärken, um so Krankheiten wie Übergewicht und Diabetes vorzubeugen. Diese erfolgreiche Arbeit wollen wir in den kommenden Jahren in der Rhein-Neckar-Region und darüber hinaus fortführen.“ Dabei kann die Stiftung auf die bewährte Zusammenarbeit mit Unternehmen, Krankenkassen und weiteren Stiftungen aus der Rhein-Neckar-Region bauen.
„Wie und was Kinder essen, prägt ihr Ernährungsverhalten und wirkt sich auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden aus. Ein Gespür für gesunde Ernährung trägt zudem dazu bei, Lebensmittel und ihre Herstellung wertzuschätzen und führt zu bewussterem Konsumverhalten. Deshalb erfüllt ‚Abenteuer Essen‘ gleich zwei Herzensanliegen der Dr. Rainer Wild-Stiftung“ unterstreicht Dr. Monika Wilhelm, Geschäftsführerin der Stiftung.
Kitas können sich ab sofort für „Abenteuer Essen“ bewerben
Im Sommer 2017 startet eine neue Runde von „Abenteuer Essen“. Hierfür können sich Kitas aus Nordbaden, Südhessen und der Pfalz ab sofort unter www.gesunde-ernaehrung.org/… bewerben. Bewerbungsschluss ist der 28. April 2017. Eine Fachjury wählt anschließend 20 Kindertagesstätten für die neue Projektrunde aus. Die Teilnahme ist für die Kitas kostenfrei. Auskünfte zum Programm und zur Bewerbung gibt Petra Ihm (Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, Tel. 0621 10708-109, [email=petra.ihm@m-r-n.com)]petra.ihm@m-r-n.com)[/email].
Zu Abenteuer Essen
Abenteuer Essen wurde im Herbst 2014 von der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH gemeinsam mit weiteren Partnern im Rahmen der „Initiative Prävention in der Metropolregion Rhein-Neckar“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, das Ernährungsbewusstsein bereits im Kindesalter zu stärken und dadurch Krankheiten wie Übergewicht und Diabetes vorzubeugen. Dabei setzt das wissenschaftlich fundierte Programm nicht auf den erhobenen Zeigefinger, sondern auf den spielerischen Umgang mit dem Thema Ernährung. Bei „Abenteuer Reisen“ erfahren die Kinder zum Beispiel, woher Lebensmittel kommen. In der Kita werden Lebensmittel selbst zubereitet und gemeinsam verzehrt. Entscheidendes Element für den Projekterfolg ist die Qualifizierung von zwei bis vier pädagogischen Fachkräften pro Einrichtung zu „Beauftragten für Ernährungsbildung“. Diese sind für die dauerhafte Einbindung des Themas verantwortlich und werden bei der Umsetzung von Mentorinnen begleitet.
Nach einer erfolgreichen Entwicklungs- und Erprobungsphase wird „Abenteuer Essen“ ab Juli 2017 von der Dr. Rainer Wild-Stiftung fortgeführt. Zu den Initiatoren von Abenteuer Essen gehören: Sascha Bembennek (BASF SE), Dr. Markus Gomer (MRN GmbH), Dr. Kristin Januschke („Offensive Bildung“), Dr. Antje Louis (Ökotrophologin, Agentur Publik), Verena Räsener (Ökotrophologin, Referentin für „Bewusste Kinderernährung“), Prof. Jürgen F. Riemann (Stiftung Lebens-Blicke), Christina Rode-Schubert (Robert-Bosch-Healthcare GmbH), Uschi Schneider (Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, FORUM Ernährung).
Die Pilotphase von „Abenteuer Essen“ wurde ermöglicht durch die Unterstützung von: BASF SE, BKK Pfalz, DAK Gesundheit, Dietmar Hopp Stiftung, Dr. Knoell Consult GmbH, Dr. Rainer Wild-Stiftung, Fuchs Petrolub SE, Heinrich-Vetter-Stiftung, IKK Classic, IKK Südwest, pronova BKK, Rotary, Siemens Betriebskrankenkasse und Techniker Krankenkasse.
Zur Dr. Rainer Wild-Stiftung
Die Dr. Rainer Wild-Stiftung ist eine der führenden Innovationsplattformen für den interdisziplinären, wissenschaftlichen Austausch zum Thema „Gesundheit durch Ernährung“. Als gemeinnützige, unabhängige Stiftung zur Förderung von Forschung und Entwicklung gesunder menschlicher Ernährung richtet sie sich an alle, die beruflich mit dem Thema Ernährung befasst sind. Die Stiftung arbeitet mit einem interdisziplinären Ansatz und auf wissenschaftlicher Basis in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung, Lehre und Beratung, Wirtschaft, Medien und Politik. Sie entwickelt Plattformen für den Wissensaustausch und -transfer im Bereich Ernährung, initiiert Modellprojekte, publiziert Fachbeiträge und bietet fachbezogene Fortund Weiterbildungen. Die Dr. Rainer Wild-Stiftung wurde 1991 in Heidelberg von Prof. Dr. Rainer Wild gegründet. 2016 feierte sie ihr 25-jähriges Jubiläum.
Die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH wurde 2006 gegründet. Ihre Gesellschafter sind neben dem Verband Region Rhein-Neckar und dem Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar die Industrie- und Handelskammern Rhein-Neckar, Pfalz, Darmstadt sowie die Handwerkskammern Mannheim und Rhein-Main. Im regionalen Zusammenspiel der Institutionen koordiniert die Regionalentwicklungsgesellschaft die Projektarbeit in den Bereichen Arbeitsmarkt, Bildung, Digitalisierung, Energie und Umwelt, Kultur, Verwaltungsvereinfachung und Wirtschaftsförderung. Darüber hinaus leistet sie durch Standortmarketing und Öffentlichkeitsarbeit einen wichtigen Beitrag dazu, die Region zu positionieren und bekannt zu machen.
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